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Vor der Zimmertür verharrte sie einen Moment und atmete tief durch. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, wegzulaufen? Vielleicht hätte sie mit Sam reden sollen!
„Mist!“, sagte sie zu sich selbst: „Ziehst dich in dein Schneckenhaus zurück, genau wie sie es gesagt hat!“, sie lachte kurz.

Vorsichtig öffnete sie die Tür, er schlief sicher schon und sie wollte ihn keinesfalls wecken. Im Dunkeln entledigte sie sich ihrer hastig übergeworfenen Kleidung und tastete nach ihrem seidenen Nachthemd. Sie wusste nicht genau, wo sie es hatte fallen lassen. Vielleicht hatte er es aber auch weggeräumt, nachdem sie aus dem Zimmer gestürmt war.
Sie gab die Suche auf und tastete sich vorsichtig zum Bett vor. Erstaunt stellte sie fest, dass er auf ihrer Seite lag. Leise umrundete sie das Bett und schlug das Laken auf seiner Seite zurück. Er lag ihr zugewandt und das schwache Licht, das durch das Fenster hereinfiel warm einen warmen Schimmer auf sein schönes Gesicht. Sie erkannte ihr Nachthemd, das zerknautscht in seinen Armen lag.

Sanft legte sie sich neben ihn auf die Seite, damit sie ihn noch ein wenig ansehen könnte. Wir kam ihr Hemd hierher? Sie versuchte behutsam, es ihm zu entziehen, doch er hielt es fest umklammert. Sie zog sich das luftige Laken über ihren Körper.
„Es ist so warm heute Nacht, da brauchst du weder Laken noch Hemd!“
Sie fuhr zusammen und blies erstaunt die Luft aus.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken!“, er rutschte ein Stück näher: „Ich bin hier auf deiner Seite eingeschlafen! Schlimm?“
„Nein, natürlich nicht! Ich liege hier genauso gut!“
Fast unmerklich war er noch ein bisschen näher gerückt. Sie war froh, dass es dunkel war, denn ihr war die Röte ins Gesicht gestiegen, doch gottlob konnte er das nicht erkennen. Sie spürte seine Körperwärme, obwohl er noch einige Zenitmeter von ihr entfernt war. Sein Atem streife ihr Gesicht. Ein leichter Schauer lief über ihren Rücken.
„Mhm...dieses Nachthemd! War fast so, als hätte ich dich bei mir!“, flüsterte er.

Ihr Atem setzte aus und sie biss sich auf die Lippen. Du wirst dich nicht wegdrehen, sprach sie sich selbst Mut zu. Du rührst dich nicht von der Stelle. Nervös räusperte sie sich.
„Was hast du? Geht es dir gut?“, fragte er.
„Ja! Nur ein bisschen müde.“
„Kein Wunder! Das war auch ein anstrengender Tag. Wo warst du noch? Dachte schon, du kommst nie zurück, nach diesem blöden Anruf!“
„Ich war draußen...ich habe Sam getroffen.“
„Sam?“
„Mhm...wir haben geredet. War ganz nett.“
„Worüber habt Ihr geredet?“
„Oh, dies und das.“

Ihr Körper zuckte kurz zusammen, als sie seine warme Hand auf ihrer Hüfte spürte. Nur das dünne Laken trennte sie von ihrer bloßen Haut. Er schob sich etwas näher heran. Seine Hand verschwand kurz, um unter dem Laken wieder aufzutauchen. Sie war so warm, ihre Haut brannte wie Feuer. Aber es fühlte sich gut an, sie seufzte.
„Habt ihr auch über mich gesprochen?“, fragte er neugierig.
„Ja!“
„Und was?“, er berührte ihre Haare mit deinem Mund.
Diese köstliche Nähe! Ihr Herz klopfte wild als sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge barg. Sie spürte seinen Puls und ein warmes, wohliges Gefühl lief durch ihren Körper.

„Nichts Besonderes. Was Frauen eben so miteinander reden!“
Was für ein Unsinn verzapfte sie denn da? Als hätte sie je mit einer Frau intime Begebenheiten austauschen können! Sie musste unfreiwillig lächeln. Vielleicht ist das tatsächlich einmal nötig?
Der erneute körperliche Vorstoß ihres Mannes unterbrach ihre Gedanken. Seine Hand wanderte zart von ihrer Hüfte über ihre Rippen bis hin zu ihrer nackten Brust. Sie zog den Atem scharf ein, blieb aber ruhig liegen.

„War es dir ernst? Vorhin am Telefon meine ich. Würdest du alles aufgeben?“
„Ja!“, war ihre kurze Antwort. Die Hand auf ihrem Körper ließ sie nicht klar denken.
„Ja?“, hakte er nach.
„Mhm...“
Er lachte in ihr Haar.
„Ich meine ja! Ich glaube ja! Ich glaube ich würde...ich könnte alles aufgeben!“, wenn ich Dich dafür behalten könnte, fügte sie in Gedanken hinzu.
„Aber der Konzern ist doch dein Ein und Alles!“.
Nach einer Pause meinte sie ausweichend: „Also...ich könnte es, denke ich.“

Nun legte er sein nacktes Bein über das ihre und seine behaarte Brust berührte ihren Busen. Die Augen fest geschlossen versuchte sie ganz locker zu bleiben. Entspann dich, dachte sie.
„Mhm...du riechst so gut!“, er wühlte mit seinem Gesicht in ihrem Haar und fügte hinzu: „Viel besser als dein Nachthemd!“
Sie bewegte sich leicht und versuchte die Stellung zu ändern.
„Was meinst du?“.
„Du warst nicht da, und da musste ich mit deinem Nachthemd vorlieb nehmen! Aber überhaupt kein Ersatz für Fleisch und Blut...mhm...!“

Er hatte an ihrem Hemd geschnuppert?
Hatte er sie...
„Hast du mich vermisst?“, schlüpfte es ihr heraus.
„Ich vermisse dich immer, wenn du nicht da bist!“
Seine Hand wanderte über ihren Rücken und mit sanftem Druck schob er sie näher zu sich. Sie traute sich sogar, sich ein wenig an ihn zu kuscheln und schlief ein.





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