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Es tut weh,

wenn die Lichter im Kino langsam angehen,

die Musik verklingt und die Leinwand sich schließt.

Der Film ist vorbei:

Man ist begeistert und enttäuscht zugleich.

Man spürt, dass man ganz versteift ist vom langen Sitzen

und kehrt langsam in die Realität zurück.

Eine Realität ohne Happy End, ohne Gerechtigkeit und Spannung.

Eine langweilige, grausame Realität.

 

Es tut weh,

wenn man ein Buch zuschlägt, das einen ganz gepackt hatte.

Man hat es geschafft, doch man ist enttäuscht.

Auf einmal ist das Buch uninteressant

und nur noch kurz wirkt die Handlung auf dich ein.

Die Geschichte ist vorbei und der Alltag geht weiter.

Man ist nicht mehr die mutige Catherine,

die durch die Wirren ihres dramatischen Lebens

nun doch endlich Liebe und Glück gefunden hat.

Man ist  nun nur noch ein Mensch von Normalstandard.

 

Es tut weh,

wenn man aus einem Traum erwacht und weiß,

dass es ein Traum war

und alle Traumerlebnisse nie wirklich passiert sind.

Langsam verblasst die Erinnerung und der Traum erscheint

wie nie geträumt.

 

Es tut weh,

wenn liebgewordene Erinnerungen in Vergessenheit geraten,

wenn entfernte Freunde sich nicht mehr melden,

wenn die Vergangenheit in Vergessenheit gerät

und man nichts dagegen tut oder tun kann.

 

Es tut weh,

wenn Freundschaften zerbrechen,

ganz plötzlich und ohne Vorwarnung

und man dennoch seit längerer Zeit wusste oder ahnte,

dass man sich trennen würde,

dass es so nicht lange weitergehen würde.

Man driftet langsam voneinander ab,

hasst sich schließlich,

bis man sich völlig gleichgültig gegenübersteht.

 

 

 

Es tut weh,

wenn ein Leben zuende geht

und man nicht glauben will,

dass der geliebte Mensch tot ist.

Und genauso weh tut es,

wenn mit der Zeit alle Erinnerungen an den Mitmenschen verblasst,

als wäre er nie wichtig gewesen.

 

Es tut weh,

wenn man unendlich hofft und glaubt und weiß,

dass es nichts bringen wird,

wenn man weiß, was geschehen wird,

und trotzdem versucht, es zu verhindern

für eine Freundschaft, eine Liebe,

für Gerechtigkeit, für Gott,

wenn man seine Träume realisieren will und weiß,

dass man daran scheitern wird,

wenn man versucht etwas zu verändern

und dennoch alles bleiben wird,

wie es immer schon war,

und man Es weiß

und Es trotzdem nicht wahrhaben will,

weil man stärker ist als die anderen!

Man gibt und gibt nicht auf

mit unendlicher Hoffnung,

unendlichem Glauben

und vor allem unendlicher Liebe!




Ende
Becci ist Autor von 31 anderen Geschichten.



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