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Author's Chapter Notes:

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Gerry und Harry und Jack ...?

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Ein wunderschönes Licht lag über Dibley. Die Sonne schien und der Himmel leuchtete in einem strahlenden Blau, es kam einem fast unwirklich vor.
Harry zog es hinaus, er genoss diese ruhigen, einsamen Spaziergänge sehr und im Stillen gratulierte er sich selbst! Hier herzuzuziehen, war die richtige Entscheidung gewesen, er zweifelte nicht mehr!

Er bog um die Straßenecke und da sah er Geraldine. Ähnlich gekleidet wie an dem Tag, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, eilte sie vor ihm die Straße entlang. Ein Kribbeln lief über seinen Rücken und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Schritte beschleunigend, hatte er sie rasch eingeholt. Er grüßte sie und überrascht wandte sie sich zu ihm um. Ihr Gesicht erstrahlte heller als die Sonne und sie nannte seinen Namen.
Unruhig blickte er sich um, schnell ein unverfängliches Thema, Harry! Die Vikarin, genau, unverfänglicher konnte ein Gespräch nicht sein.
Er habe gehört, dass es in Dibley einen weiblichen Vikar gebe und fragte nun ob sie beliebt sei?
Geraldine musste sie kennen, schließlich lebten beiden seit 10 Jahren im selben Dorf. „Überaus beliebt“, bestätigte Geraldine.
Harry schmunzelte, seine geheime Vorliebe für Frauen in Uniform fiel ihm ein: „Dieser weiße Kragen ...“ meinte er und Geraldine blickte ihn erstaunt an. Er sprach es einfach aus, wie ansprechend dieser Gedanke für ihn sei, diese Verheißung von Zartheit unter der strengen Tracht, gleich welcher Art.

Sie trug es mit Fassung und machte einen derben Scherz. Harry blickte auf die Straße vor ihm, In Gegenwart dieser Frau konnte er nicht klar denken, was für einen Blödsinn erzählte er denn da?
Er versuchte, die Situation noch zu retten und meinte, dass die Vikarin wahrscheinlich eine ganz normale grauhaarige Dame sei, die nach Lavendel roch. Langsam hatte er das Gefühl, sich aus dem Staub machen zu müssen, bevor er noch mehr Unsinn faselte. Sie verabschiedeten sich. Harry wollte schnell in eine Seitenstraße einbiegen. Doch er verharrte eine Sekunde und ohne darüber nachzudenken, wandte er sich um und sprach sie erneut an.

Er konnte es selbst kaum glauben, aber er bat sie um eine Verabredung, fragte sie tatsächlich, ob sie wohl heute Abend mit ihm essen gehen würde und zu seiner größten Überraschung sagte sie prompt zu. Sie wollte ihm noch etwas mitteilen als sein Handy klingelte und sie in ihrem Gespräch unterbrach. Er ärgerte sich, doch er nahm das Gespräch entgegen. Jack! Der Kerl hatte ein untrügliches Gespür für unpassende Momente. Er meldete sich und bat um eine Sekunde.

Geraldine sah ihn an, er bat sie um Verständnis, dieses Gespräch würde einige Zeit in Anspruch nehmen, so viel war klar. Doch sie war nicht sauer, sie könne vergeben, meinte sie und lachte! Er musste diese Chance nutzen und bat vereinbarte daher rasch mit ihr noch die Uhrzeit für das Essen. Er war ein Glückspilz, er hatte ein Date ... mit ihr!

Noch ein letzter Blick, dann konnte er sich Jack widmen. Er blickte Geraldine nach, bis sie um eine Ecke verschwand. Er seufzte und hob das Handy ans Ohr: „Jack, mein Lieber, was gibt es denn Dringendes? Du rufst immer zum richtigen Zeitpunkt an, weißt Du! Ich habe mich eben ...“
Jack unterbrach ihn enthusiastisch: „Harry, du wirst nicht glauben, was mir passiert ist!“
Du mir auch nicht, Jack ... du wirst mir auch nicht glauben!
„Harry, bist du noch dran? Ich musste unbedingt mit dir reden, wem soll ich es denn sonst mitteilen, wenn nicht dir?“
„Was ist denn los, Jack?“
„Harry, Harry, Harry, mir ist etwas Unglaubliches zugestoßen ... unglaublich, sage ich dir! Ich habe jemanden getroffen!“ Seine Stimme klang total überschäumend, er schrie fast ins Telefon. „Wahnsinn ... und das mir!“

Komisch, Harry hatte das Gefühl, er hätte diese Worte gesagt ... ‚und das mir’!

„Könntest du das vielleicht etwas spezifizieren, mein Freund?“ jetzt war auch er gespannt, was Jack zu erzählen hatte.
„Mensch Harry, frag’ nicht! Das ist echt der Hammer, wirklich, ich kann gar nicht klar denken!“
„Na spuck’s schon aus, ich will’s jetzt wissen!“

Er hörte Jack tief durchatmen, als ob er erst seinen gesamten Mut sammeln müsste, um ihm von diesem Ereignis zu erzählen.
„Ich habe jemanden kennen gelernt. Einen Mann, weißt du! Einen tollen Mann, er ist der absolute Gott ... Harry! Er hat ein Herz so groß wie eine Scheune! Er ist gebildet, groß, süß, hat wunderschöne Augen und ein bezauberndes Lächeln, das hat mich völlig gefangen genommen. Ich weiß gar nicht, was mit mir geschehen ist!“

Harry war fast, als ob er sich selber zuhörte. Jack schwärmte genauso von diesem Mann, wie er von Geraldine. Was für eine Fügung, sollte die Liebe in ihre beiden Leben getreten sein? Und das innerhalb einiger Tage? Die Liebe? Nun mach mal halblang, Harry!

„Kenne ich ihn?“ fragte er.
„Nein, ich glaube nicht. Ich habe ihn auf der Geburtstagsfeier von Max kennen gelernt. Er arbeitet in der City und die beiden spielen zusammen Tennis. Er stand plötzlich da! Er ist noch größer als du, Harry. Er hat die schönsten blauen Augen, die ich je gesehen habe und diese Nase! Ich liebe diese Nase!“

"Größer als ich, blaue Augen, markante Nase? Und er heisst nicht zufällig Matthew Macfadyen? Dann wärst du nämlich einem Irrtum erlegen, der ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Aber seinen Namen weisst du schon, oder?"

„Ich dachte, den hätte ich dir schon genannt. Es natürlich nicht dieser Macfadyen, den kenne ich doch aus dem Fernsehen, nein, er heißt Christopher, Mensch!“
„Und du liebst seine Nase?“ Harry müsste kichern. Was für eine schöne Vorstellung.

„Ja, ja ... Harry, ist das nicht ein Wunder? Ich fühle mich wie auf Wolken, mein Kopf ist gefüllt mit ihm und drum herum ist nur Watte. Verstehst du, was ich meine? Doch in einer ganz kleinen Ecke hockt das Biest ... und ich habe Angst, wenn ich aufwache, nimmt es überhand und alles ist vorbei. Ich kann es nicht richtig erklären, aber ich wurde schon so oft enttäuscht.“
„Ich weiß ganz genau, was du meinst! Kumpel, ich kann das gut nachfühlen. Diesen nagenden Zweifel kenne ich nur zu gut. Aber manchmal muss man einfach schnell zupacken, nicht lange überlegen und nichts wie hinein ins Abenteuer. Ich glaube, das ist eines unserer größten Probleme, der Kopf übernimmt die Führung, das Herz bleibt zurück. Lass uns das Hirn abschalten und unserem Herzen folgen, Jack!“

„Wir, Harry? Was meinst du mit wir?“ fragte Jack erstaunt. Harry zögerte einen Augenblick. Jack war so glücklich und sein Glück verdiente seine ganze Aufmerksamkeit. Doch er hatte im derzeit auch niemanden, dem er von seinen Empfindungen hätte erzählen können, Rosie war so weit weg!
„Ich habe auch jemanden kennen gelernt!“ Er atmete tief durch und wartete auf eine Erwiderung.
„Jetzt machst du es spannend, oder. Wen denn? Wen hast du kennen gelernt? Eine Frau? Sag schon, Harry!“
„Eine Frau, ja. Ich habe sie noch nicht wirklich kennen gelernt. Ich habe erst zweimal mit ihr gesprochen aber ich habe mich eben mit ihr verabredet, ich gehe heute Abend mit ihr essen! Dein Anruf hat uns unterbrochen!“
„Mist, tut mir leid, dass ich buchstäblich dazwischen gefunkt habe! Aber die Verabredung steht, oder?“
„Ja, die steht. Acht Uhr heute Abend treffen wir uns“!

„Das nenne ich jetzt einen Zufall! Harry, wir beide schaffen das, oder? Schade, dass du nicht hier bist. Wir könnten ein Bier trinken gehen und darüber quatschen. Aber wir sehen uns morgen. Aber wer weiß, was morgen ist? Ich kann den morgigen Tag nicht abwarten, ich sehe Christopher nämlich morgen wieder! Was für eine Geschichte, Harry. Übrigens, wie heißt sie denn?“
„Geraldine!“
„Schöner Name. Mein Lieber, was wird nur aus uns werden? Wir beiden Unschuldslämmer, meinst du wir kriegen das hin? Eine solide Partnerschaft bedeutet viel, viel Arbeit!“
„Jetzt hör’ mal gut zu, Jack: Ich will auf deiner Hochzeit tanzen, klar! Du hast mir versprochen, dass ich dein Trauzeuge werde! Also halt dich ran! Sei kein Pessimist, denke positiv!“





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