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Author's Chapter Notes:

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Jack klärt alles auf und Harry ist nicht schwul!

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„Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, Harry!“
„Du hast es ihr gesagt?“
Jack klopfte sich vor Freude auf die Schenkel und strahlte: „Klar hab’ ich das! Und wusch, war ein Ausdruck des Entsetzens auf ihrem Gesicht! Klasse! Das hättest du sehen sollen!“
Harry lenkte seinen Wagen durch den dichten Vorstadtverkehr von London. Sie waren auf dem Weg zu B&C. Jack war Harry nicht nur ein guter Freund, er war auch ein begnadeter Heimwerker und liebte den Einkauf in Baumärkten, weshalb er heute unbedingt mit musste.

„Du kennst sie seit zehn Minuten und sagst ihr, dass du schwul bist? Du hast echt einen an der Waffel, Jack!“
„Oh Mann, ich konnte nicht anders. Sie hat mich angesehen, als ob sie mich verspeisen wollte. Ich konnte sie doch nicht im Glauben lassen, sie könne beim mir landen! Was denkst du denn von mir?“
„Was ich von dir denke? Ich denke, du hast einen Knall!“

„Harry, die Arme hat es gut verkraftet. Als der erste Schreck vorbei was, hat sie souverän reagiert!“
„Wieso?“ Harry war neugierig
„Sie hat mich gefragt, ob ich dein Freund bin!“ Er schlug die Hände vor’s Gesicht und prustete los.
Hätte Harry nicht am Steuer gesessen, hätte er Jack wahrscheinlich eine verpasst.
„Jack! Du hast das doch hoffentlich klar gestellt?“

Jack kicherte noch immer: „Nö, warum sollte ich? So hast du sie für immer vom Hals, mein Lieber.“
„Bist du verrückt?“ Harry fuhr ihn an und schlug mit der Hand heftig auf das Lenkrad.
„Keine Sorge Harry! Ich habe sie aufgeklärt und dann sind wir zwei Hübschen in hoffnungsloses Schwärmen geraten. Alle deine Vorzüge haben wir durchgehechelt. Vor allem die physischen, versteht sich! Ja, dein hübsches Gesicht, deine Augen, der schöne Mund ....“
„Jack!“
„Tja, von deinem Körper ganz zu schweigen! Bei Eurer ersten Begegnung schien dein Brustkorb in einem rosa Hemd die Aufmerksamkeit von Annabelle erregt zu haben! Sie kannte jeden Zentimeter Stoff, den du am Leibe trugst!“
„Annabelle, du nennst sie Annabelle?“
„Harry .... wir sind dir hoffnungslos verfallen!“

Harry blickte Jack kurz an. Dieser war verstummt und starrte ernst nach vorn auf die Straße. Könnte es sein ...? Harry war ganz still, bis er vom Beifahrersitz ein komisches Geräusch hörte.
„Was ist?“ fragte Harry
Jack beugte sich nach vorn und ein lautes Lachen platzte aus ihm heraus.
„Gib’s zu, Harry!“ Er lachte und wischte sich mit der Hand die Tränen aus den Augen. „Gib’s zu ... für einen Moment hast du das geglaubt!“

Am liebsten hätte Harry seinem Freund die Gurgel umgedreht. Dieser Blödmann!
„Aber die ist scharf auf dich! Glaub’s mir! Wenn Bedarf in irgendeiner Form bestehen sollte – sie ist bereit! Ein Anruf genügt.“
„Meine Güte, Jack!“ Harrys Stimme klang vorwurfsvoll
„Oh Harry, jetzt spiel hier nicht das Unschuldslamm. Tu nicht so, als ob du nicht gerne mal ein kurzes Abenteuer haben wolltest! Ohne Konsequenzen!“
„Glaub’ mir Jack, bei Miss Latimer hätte das Konsequenzen. Ich glaube, die Dame weiß ganz genau was sie will!“

Jack seufzte laut und drehte sich zu Harry um. „Harry ... mein Lieber?“
„Was?“
„Harry, könntest du dir nicht vorstellen ...?“ Er fuhr mit seiner Hand an Harry Oberarm entlang. „Könntest du dir wirklich nicht vorstellen, ich meine, ist es nicht vielleicht doch möglich ...?“
„Was Jack???“
„... dass wir mal eine Pause machen? Ich muss mal dringend für kleine Jungs!“

Beide nutzten die Gelegenheit, in einem kleinen Café an der Ecke einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen. Sie bestellten sich Tee und Scones und setzten sich an einen freien Tisch.

Harry knüpfte an ihr Gespräch im Auto an und fragte Jack: „Nun, was hat Miss Latimer außer Schwärmereien und schlüpfrigen Bemerkungen noch gesagt? Was meinte sie zu der Wohnung?“
„Auch da war sie sehr eingenommen von deiner Präsenz in der Wohnung. Nun war ja fast alles in Kisten und Kästen eingepackt und sie musste mit ihren hohen Schuhen über allerhand Kleinkram klettern. Aber ihre flinken Fingerchen berührten alles was nicht niet und nagelfest war. Ein Blumentopf hier, ein Kerzenständer da. Ja und dann ....“
„Was ... und dann?“
„Dann sah sie das T-Shirt!“
„Was für ein T-Shirt“
„Was für ein T-Shirt?“ Jack imitierte Harrys Stimme. „Na, dein Shirt eben, da lag so ein Shirt von dir rum, ein weißes, mit irgendwas vorne drauf. Ist ja auch völlig egal. Sie nahm es auf und drückte es an ihre Brust. Ich dachte schon, sie steckt es ein. Aber soviel Anstand hatte sie wohl. Na ja, gerade eben noch! Sie hielt es vor ihre Nase und atmete tief ein. Sie sog sozusagen den ganzen Harry-Geruch auf! Wirklich merkwürdig, die Frauen!“
„Warum immer die falschen Frauen? Das frage ich mich!“
„Was meinst du?“
„Ich verstehe nicht, warum ich immer an die falschen Frauen gerate. Könnte nicht mal eine dabei sein, die ich mag? Die mich mag? Ich meine so wie ich bin. An meinem T-Shirt schnuppern! Wo gibt’s denn so was?“

„Frauen sind nun mal eigenartig, wenn sie jemanden mögen, lieben oder auch nur anhimmeln. Sie kaufen sich Ringe, die schauen nach eben diesem Ringelpulli, sie schnuppern an getragenen T-Shirts – von sonstigen Trophäen gar nicht zu reden. Okay. ... vielleicht gibt’s auch ein paar Männer, die das tun. Schwule Männer auf jeden Fall!“
„Jack! Ringelpullis? Wovon in aller Welt redest du?“
„Na, nehmen wir mal an, eine Frau sieht ihr Schmachtobjekt in einem Ringelpulli rumlaufen. Dieser Pulli wird ihr immer im Gedächtnis bleiben, glaub’ mir. Und wenn sie ihn zufällig in einem Laden entdeckt wird sie nur schwer wiederstehen können, ihn nicht zu kaufen!“

„Du fantasierst dir etwas zusammen. Das macht keine Frau!“
„Natürlich! Wo lebst du denn? Und wenn die erst mal die Hochzeit im Visier haben, okay – geht jetzt vielleicht ein bisschen schnell – aber wenn sie erst mal jemanden in der Mangel haben, was glaubst du, was dann los ist? Da werden Pläne geschmiedet, Hochzeits-Zeitschriften durchwühlt, Geschenklisten aufgestellt, Blumen arrangiert und so weiter und so weiter!“
„Meine Güte, ich habe auch einen Ringelpulli. Den werde ich wohl nie mehr tragen! Woher weißt du so was, Jack?“
„Ich will auch mal heiraten, was denkst du denn? Das werde ich dann auch so machen, verlass dich drauf! Und du wirst mein Trauzeuge. Und außerdem habe ich eine Schwester, die hat das auch schon hinter sich – und – ich habe einen guten Draht zu Frauen. Die meisten haben was mit mir gemeinsam, sie mögen Männer!“
„Trauzeuge geht in Ordnung. Doch ich glaube, wir beide müssen erst mal den richtigen Partner finden, oder? Und das ist das Schwierigste von allem!“

Jack hob’ seine Teetasse und meinte lakonisch: „Darauf lass uns anstoßen Harry, auf dass wir sie finden - du die Frau deines Lebens und ich den Mann meines Lebens!“
„Und was ist jetzt mit meiner Wohnung? Sieht die liebe Miss Latimer eine Chance, die Wohnung loszuwerden?“
„Natürlich, was denkst du denn. Für dich wird sie einfach alles tun! Gib ihr etwas zum Schmachten ... und ab geht sie ...!“






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