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Author's Chapter Notes:
Mädchenkram halt?








69.

„Eine Waffe? War es denn so schlimm?“ Sue war entsetzt.

„Was schlimm? Nein, nein, es war genauso wie es hätte sein sollen, aber ich muss…“
Salome tippte auf ihr Handy ein und drehte sich von Sue weg.

„Nein Missy, sag mir jetzt was los ist.“ Befahl Sue, doch Salome schüttelte nur den Kopf und bedeutete der Freundin zu warten.

„Gregori? Ich brauche deine Hilfe.“ Salome sprach schnell und atmete flach.

„Ok, wieso brauchst du meine Hilfe? Hat dein neuer Freund dir wehgetan?“

„Nein natürlich nicht, aber einerseits will ich nicht, dass jemand ihm wehtut und andererseits muss ich mich und Sue beschützen können. Gregori, ich brauche eine Waffe.“

Gregori lachte leise, denn er hatte geahnt, dass Salome dies früher oder später sagen würde.

„Also jetzt mal ganz langsam. Boris kümmert sich schon um deinen Liebling, ich schwöre auf meinen Kopf, dass niemand anrühren wird was du liebst…Hast du mit ihm geschlafen? Du warst ziemlich lange da und Boris sagt du hättest verändert ausgesehen als du rausgekommen bist.“

„Ja, das habe ich aber das tut jetzt nichts zur Sache, kannst du mir helfen oder nicht?“

Gregori sah sich in seinem Hotelzimmer um und sprach:

„Ich kann übermorgen bei dir sein. Was brauchst du?“

Salome hatte gewusst, dass sie sich auf ihren Bruder verlassen konnte, auch wenn sie jetzt verstand, dass er und Boris, Igor und Vlad wahrscheinlich mehr als nur ein paar Freunde waren die fröhlich um die Häuser zogen, denn sie hatte die Jungs immer und überall gesehen und sie konnte sich gut vorstellen, dass sie alle zu einer Art Untergrundorganisation gehörten, wenn nicht sogar zur Mafia.

„Nahkampf, Rettungsschwimmen und eine richtige Waffe.“

„Keine Maschinengewehre, keine Schwerter, keine Flammenwerfer.“ Fuhr ihr Gregori ins Wort und dachte schnell nach.

Seine Schwester war klein, aber sie kannte die grundlegenden Griffe um sich zu verteidigen.

„Ich denke eine Automatic und ein Dolch wären angemessen. Rettungsschwimmen? Ach ja, der Liebling ist ein schlechter Schwimmer. Hmm…ok, ich komme übermorgen vorbei.

Willst du mir sagen wen du genau beschützen möchtest?

Dich? Sue? Deinen Freund? Ihren Freund?

Pattinson muss doch bestimmt bald nach Hause, seine Mutter wird ihn sicher vermissen.“

Salome seufzte, wie hatte sie auch nur eine Sekunde glauben können, dass Gregori sie aus den Augen lassen würde weil sie erwachsen war.

„Gregori, ich will sicher sein, dass wir nicht zum Gefahrenfaktor werden. Und ich will Verantwortung über mein eigenes Leben übernehmen.“

„Bis bald kleine Schwester, arbeite in der Zwischenzeit an der Selbstverteidigung und an deiner Schlagkraft.“

Gregori legte auf, packte seine Koffer und beschloss, dass Moskau genau der richtige Ort war um zu shoppen.

Er wurde allzu bald fündig, der Dolch war ungefähr so lang wie Salomes Unterarm, gut verarbeitet und kunstvoll verziert.

Er kaufte auch eine hauchdünne, winzige Klinge, die Salome sicher an ihrem Oberschenkel oder in ihrer Unterwäsche tragen würde wie die Frauen in Filmen es immer taten.

Nein, es wunderte ihn nicht, dass seine eigentlich so friedfertige Schwester nach Waffen verlangte, denn sie beide teilten heißes Blut, das sich nur zu gerne für Menschen die sie liebten vergoss.

Tatsächlich hatte er sich bereits Sorgen gemacht, denn während Salome Unglück anzog, hatte Sue eine unglaubliche Anziehungskraft auf Männer die nicht gut für sie waren und Gregori gab Salome Recht in der Annahme, dass sie zum Gefahrenfaktor werden könnten.

Männer wie die, für welche die beiden Frauen sich entschieden hatten, konnten es sich nicht erlauben ihre Frauen ungeschützt zu lassen, waren aber selbst kaum fähig sich zu verteidigen.

Salome würde, da war er sich sicher, jeden der es wagte sie oder Sue als Druckmittel auszunutzen oder einen der Männer zu bedrohen, kaltblütig ermorden wenn es sein musste.

Denn das was man allgemein für Weichheit hielt war ein starker Sinn für Gerechtigkeit und Salomes Unfähigkeit natürliche Angst zu verspüren, würde sie an den Rand der Welt treiben wenn es sein musste.

Gregori hatte versprochen Armitage zu schützen und er hatte vor das einzuhalten was er versprach, keiner würde es wagen ihm auch nur ein Barthaar zu krümmen.

Er lächelte grimmig als er an die rosarote Salome dachte, an diesen Racheengel, an diese Schwester die er so verzweifelt liebte und deren törichter Mut sie schon als Kind in Gefahr gebracht hatte.

Salome verspürte Schmerz nur am Rande, das war ihm früh aufgefallen und sie hatte sich kleine Tricks der Kampftechnik schnell angeeignet.

Oh sie war zweifellos angriffslustig und was die meisten nicht wussten war, dass sie auch mit einem Suppentopf einen Menschen zu Brei schlagen konnte, weil sie mit ihrem ganzen Sein in alle Dinge hineinging ohne sich umzusehen.

Gregori würde sie nicht enttäuschen, er würde ihr beibringen wie man einen Mann erstach, wie man einen Mann kastrierte, wie man jemandem alle wichtigen Sehnen schnell und präzise durchtrennte und vor allem würde er sie lehren gut und schnell zu schießen.

Blitzschnell ließ er die Waffen unter seinem Mantel verschwinden und machte sich auf den Weg nach London.

 

„Sag mal hast du den Verstand verloren? Wie soll er die Waffen denn hierher bekommen? Und wir sind hier nicht in den Staaten Salome. Mensch, du kannst doch nicht mit einer Pistole herumlaufen.“

Sue fasste sich an den Kopf und warf Robert einen bedeutungsschwangeren Blick zu.

„Das wird er schon hinkriegen, glaub mir Sue.

Und dann…doch, das kann und werde ich.

Hast du je nachgedacht Sue? Hast du dich je gefragt wie du dich gegen kreischende, eifersüchtige Fans und geldgierige Entführer wehren möchtest?

Du und ich wir sind auf uns allein gestellt, wir sind nicht mehr in Frankreich, hier kennt keiner uns wenn wir spurlos verschwinden bekommt niemand das mit.

Ich werde nicht zulassen, dass jemand dir, mir oder ihnen schadet.“

Salome konnte Sue nicht alles sagen, zum Beispiel konnte sie ihr nicht erklären, dass das hier sehr viel tiefer für sie ging als ihre Freundin ahnen konnte, dass Salome ihren eigenen Mann beschützen müsste wenn es zum Äußersten kam.

„Salome es ist unwahrscheinlich, dass jemand versucht uns zu erpressen.“

„Sue es ist unwahrscheinlich, dass wir in ein Restaurant hineinstolpern und ich mich dabei ernsthaft verletze und von deinen Idolen gerettet werde und doch ist es passiert, also um Gottes Willen…“

Sue nickte langsam, sie wusste wie schnell und wie verbissen Salome sein konnte, hatte gesehen wie sie aufdringliche Verehrer mit ein paar wohlgezielten Schlägen vertrieben und somit Sues Ehre gerettet hatte.

Salome war keine gute Sportlerin, sie war eine schlechte Läuferin und sie konnte einen Ball nur krumm von sich schleudern, aber sie war eine ausdauernde Schwimmerin und außergewöhnlich stark für eine Frau ihrer Größe.

Salome die Schlange, dachte Sue, weil ihre Freundin wenn man ihr zu nahe kam sehr gefährlich werden könnte.

Sue konnte sich in der Tat nichts Gefährlicheres als Salome mit einem Dolch vorstellen und ihr lief es kalt den Rücken runter als sie verstand, dass Salome bereit war jemanden zu töten um Menschen zu retten die sie teilweise kaum kannte, wie Robert.

„Gute Nacht Robert, ich gehe jetzt zu Bett, ich muss morgen früh raus.“ Seufzte die Bäckerin, duldete, dass er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte und geleitete ihn zur Tür.

Dann sah sie Salome lange abwartend an und als diese keine Anstalten machte etwas zu sagen, hakte sie unverfroren nach.

„Und? Sag schon, wie war’s?“ grinste Sue errötend über so viel Schamlosigkeit und zerrte Salome in ihr Zimmer, damit sie sie ausquetschen konnte.







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