- Schriftgröße +
Author's Chapter Notes:

Gute Nacht Kapitel...

Und Auflösung des Cliffhangers...

Oha, ich sehe gerade, da kommt vielleicht noch einer...










59.

„Salome.“

Salome starrte blind in die Augen ihres Ex-Freundes, Diego, dem Mann den sie wahrscheinlich verletzt hatte aus Mangel an Verständnis und Zuneigung.

„Hallo.“

Eine Woge heißer Scham rollte über sie hinweg und sie wünschte es wäre ihr nicht so peinlich Diego zu sehen, aber da sie jetzt wusste wie es sein konnte wenn man einen Mann wirklich begehrte und wirklich mochte…

Oh mein Gott, dachte Salome entsetzt, sie hatte Diego nie geliebt.

Sie hatte es gedacht, es geglaubt, es sich eingeredet, aber sie hatte ihn nie auch nur annähernd so…gern gehabt wie Richard.

Salome zensierte ihre eigenen Gedanken und schüttelte innerlich über sich den Kopf.

„Nun setz dich doch an Kind. Es ist aufgetragen.“ Anya sah hoffnungsvoll zu ihrer Tochter.

Sie hatte gehofft, Salome damit zum Bleiben zu überreden, sie damit überzeugen zu können.

Salome und Diego hatten ihrer Meinung nach eine wundervolle Beziehung voll Verständnis und interessanter Kommunikation gehabt, welche nur an Salomes Unwillen sich weiterzuentwickeln gescheitert war, die aber eine zweite Chance verdient hatte.

Oh Diego war ein schöner Mann, groß, schlank, dunkelhaarig mit einem glutvollen Blick.

Anya wusste es war feige und falsch, aber sie wollte Salome dazu bewegen es sich anders zu überlegen und hier zu bleiben.

Und vielleicht, vielleicht wenn sie Diego sah, der extra wegen ihr den weiten Weg gemacht hatte, würde sie sich der alten Zeiten erinnern und sich dazu bewegen lassen doch hier zu bleiben und diesem Leben eine zweite Chance zu geben.

 

Diego sah Salome ruhig an.

Wie schön sie war, geworden war, immer noch war, egal wie, sie strahlte vor Gesundheit und er hätte sie gerne geküsst, aber er wusste wie sehr sie diese Dinge früher gehasst hatte.

Salome hatte die Stimme eines Engels und einen Verstand um den so mancher Mann sie beneiden würde, aber vor allem war sie warmherzig wenn auch recht wenig an Erfahrungen mit Männern interessiert.

Er hatte sie schrecklich vermisst als sie fortgezogen war ohne sich nach ihm umzudrehen.

Selten in seinem Leben hatte er Menschen getroffen mit denen er so gut und so offen wie mit ihr sprechen konnte, Menschen die zuhörten und verstanden.

Nächtelang hatte er an ihrer Seite Pläne geschmiedet um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, aber ohne sie fehlte ihm der Ansporn und der Glaube.

Er und sie, sie und er, sie waren eins, sie waren dieselbe Art von Menschen, Akademiker, Intellektuelle, Visionäre und Pioniere.

Diego wollte sie für sich zurückgewinnen und er wusste, dass sie vor gar nicht allzu langer Zeit sein leicht vergeistigtes Aussehen und seine leidenschaftliche Dunkelheit als anziehend empfunden hatte und er wollte sie daran erinnern.

Waren es nicht gute Zeiten gewesen als sie Seite an Seite für das Richtige kämpfen hatten wollen und…

Sie sah anders aus und heiße Eifersucht kochte in ihm hoch, sie sah sinnlicher aus und er ahnte, dass sie das was sie ihm immer verwehrt hatte einem Anderen geschenkt hatte.

Salome war immer eine sinnliche aber nie eine sexuelle Frau gewesen und er hatte respektiert, dass sie ihre Beziehung noch nicht auf diesem Level in Betracht zog, er hatte Geduld gehabt, aber hatte sie ihn wirklich so schnell ersetzt?

Ihre Augen schweiften ab, suchten in der Ferne einen Punkt dem sie zärtlich zulächelte.

Sie dachte an einen anderen Mann, tief in dem Blut seiner spanischen Vorfahren konnte er die Sehnsucht nach einem Anderen förmlich spüren, riechen und schmecken.

Sein weiches, warmes Gesicht verzog sich zu einer starren Maske.

„Und wie ergeht es dir in London Salome? Nette Leute getroffen?“ knurrte er also und ließ sie dabei nicht eine Sekunde aus den Augen.

Er musste sehen wenn der Verrat ihren Blick niederzwang, doch sie sah ihn offen und mit einem Feuer an, das er noch nie gesehen hatte.

 

Salome war unsicher, sie hatte nicht mit Diego gerechnet, freute sich aber dann doch ihn zu sehen.

Sie kannte sein Gesicht, kannte jede Linie dieses Gesichtes das sie gemocht hatte wenn es sich unter dem Feuersturm seiner Leidenschaft verkrampfte und dem sie stundenlang zugehört hatte.

Diego war so wahnsinnig klug und er wusste zu allem und jedem etwas zu sagen, er hatte alles gelesen, er hatte alles gesehen, er hatte alles verstanden.

Er war ihr Mentor gewesen und sie seine Anhängerin, seine Schülerin und seine Geliebte.

Bis auf diesen körperlichen Teil der ihr nie ganz geheuer gewesen war, seine Macht und seine Leidenschaft waren zu groß und zu erdrückend gewesen als dass sie sich ihm hätte hingeben können.

Sie war seine Muse gewesen, inspirierte ihn durch ihre ungewollte Enthaltsamkeit und jetzt, da sie wusste wie die Lust eines Mannes sich anfühlte und schmeckte, erkannte sie, dass sie und Diego nie wirklich ein Paar gewesen waren.

Himmel, sie waren die gleiche Art von Person, etwas weltvergessen und verträumt, und doch war dieser Star in London ihr näher als ihr Gleichgestellter.

Sicher war die Diskrepanz zwischen Richard und ihr erheblich größer und doch hatte ER ihr im Gegensatz zu Diego nie das Gefühl gegeben, sie wäre nur eine kleine Flamme die sich der Sache des lodernden Feuers verschreiben sollte.

Salome hatte Diego gemocht, mochte ihn auch heute noch und sie bereute, dass ihre Freundschaft ein jähes Ende gefunden hatte, aber sie konnte sich nicht vorstellen je wieder mit ihm die Illusion eines Paares heraufzubeschwören, denn wenn sie sich auch irren konnte, so würde sie nicht lügen.

In diesem Gesicht eines liebenswerten Träumers erschien ein anderer Ausdruck.

Hass und Wut, Ablehnung, Enttäuschung und Trauer.

Er fragte ob sie nette Menschen getroffen hatte und sie dachte an jene die kein Sterblicher je zu sehen bekam und die sie berührt hatte und die sie berührt hatten.

Sie lächelte automatisch und ihr Blick wurde weicher, ihr Lächeln wärmer und ihre ganze Haltung entspannte sich.

„Oh ja, die Menschen sind wunderbar.“

Diego zuckte zurück als hätte sie ihn geschlagen und sie versuchte seine Miene genauer zu ergründen, woher kam dieser Schmerz?

Salome kannte keine Eifersucht und daher verstand sie nicht, auch weil sie ihre Affäre mit Diego für beendet hielt, dass er hier war um sie für sich einzufordern.

„Ach so...Männer?“

Die Frage kam ihr suspekt vor, also nickte Salome fast schüchtern, die Augenbrauen schützend und zweifelnd zusammengezogen und die Gabel fester umklammernd während ihre Stiefbrüder blutrünstig grinsten.

Sie hofften auf Blut und Tränen, auf den Kampf und die Niederlage dieser überheblichen Schnepfe die zufälligerweise die Tochter ihrer Stiefmutter war.

Diego sprach aus was er wirklich dachte: „So schnell hast du mich also ersetzt.“
Salome brach es das Herz antworten zu müssen, aber auch zur Feigheit war sie jetzt nicht fähig, sie würde ihre Sachen klarstellen und dann nie wieder hierher zurückkehren.

„Ich habe dich gemocht Diego, ich habe dich bewundert, ich habe dir geglaubt, aber ich habe dich nicht geliebt, ich habe dich nie wirklich begehrt und du bist eine abgeschlossene Sache für mich. Es tut mir leid, geh in Frieden und werde glücklich, aber zähle nicht auf mich dafür.“
Diego stand auf und rauschte aus dem Zimmer und dem Haus ohne seinen Teller angerührt zu haben oder Salome die Verzeihung anzubieten die sie so nötig gehabt hätte um ihren Frieden zu finden.

Anya verstand, dass dies ihr letzter Moment war ihrer Tochter zu beichten was sie ihr zu sagen hatte.

„Ich bin schwanger.“ Wisperte sie und die Stille senkte sich auf die Gesellschaft wie ein Leichentuch über einen Toten.






Bitte gib den unten angezeigten Sicherheitscode ein: