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Author's Chapter Notes:
Entschädigungskapitel weil mein Internet mich jämmerlich im Stich gelassen hat








46.

Da Salome nicht aufhörte zu bluten, musste sie doch ins Krankenhaus und erreichte erst mehrere Stunden später ihr gemütliches Häuschen.

John roch das Blut und weigerte sich aus dem Haus zu gehen und so endete Salome mit 2 Plastiktüten und 5 Handtüchern um ihr Bein gewickelt zusammen mit ihrem Hund und ihrer Freundin in ihrem riesigen Bett und schlief einfach nicht ein.

Das konnte sie nicht zur Gewohnheit werden lassen immer erst am frühen Morgen ins Bett zu kommen und dann auch noch nicht schlafen zu können.

Müde schaltete sie ihr Handy wieder ein, welches sie im Krankenhaus ausmachen hatte müssen.

Es piepste 1 ganze Minute lang als SMS um SMS ankam.

Hey geht es dir gut?

Geht es dir gut?

Warum antwortest du nicht?

Salome?

SALOME?

Bitte, Salome melde dich sobald dein Handy wieder an ist. Matthew

Salome verdrehte die Augen, sah auf die Uhr im rechten oberen Winkel des Bildschirms und beschloss den beiden auch um 4 Uhr nachts noch eine SMS zu schreiben, denn irgendwie kam es ihr grausam vor sie bis am folgenden Tag im Ungewissen zu lassen.

Wurde doch genäht. Sorry hatte vergessen das Handy wieder anzuschalten nach dem Krankenhaus. Mir geht es gut.

Kurz zögerte sie, war die Nachricht zu unpersönlich, doch dann übermannte sie der Schlaf.

 

Sue hatte schlecht und unruhig geschlafen, aber etwas das Salome am Vortag gesagt hatte ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.

Sie stand auf und holte in dem nächstbesten Laden alles was sie zur Umsetzung ihrer wahnsinnigen Idee brauchte und musste über sich selbst lachen.

„Soll ich Kekse in der Form seines Kopfes backen?“ hatte Salome gefragt, aber Salome war eine schreckliche Bäckerin, während Sue immer backte wenn es ihr nicht gut ging und im Moment fühlte sie sich wie ein riesiger, dampfender Haufen …Pudding.

Also formte und knetete sie, wärmte Schokolade auf und steckte kleine Zuckerperlen in den Teig wo die Augen hingehörten.

Mann Sue, dachte sie sich bei sich, du denkst doch nicht im Ernst, dass Salome sich über Armitage-Kekse freuen wird? Obwohl, vielleicht mag sie die Idee ihm das Gesicht in Teile zu reißen mit ihren kleinen, scharfen Zähnen.

Erst als sie die 5. Ladung aus dem Ofen nahm und Salome immer noch schlief, hörte sie wie der Hund leise wimmerte.

Stimmt ja, sagte sie leise, ich muss den Hund vor die Tür bringen.

Sie schnappte sich die Leine, einen Keks und ging kauend auf eine Wiese zu von der sie innig hoffte, dass sie kein Privatgrundstück war.

 

Robert wollte nur mal kurz bei Richard vorbeischauen, doch als er um die Ecke bog sah er eine junge Frau am Rand einer Wiese stehen und weil er ein Mann war fiel ihm sofort auf, dass sie äußerst attraktiv war.

Ihr Gesicht war dem schneidend kalten Wind zugewandt und ihr Blick wanderte in die Ferne, aber die Hose auf der Mehl und Schokolade klebten schmiegte sich eng an lange, schlanke Beine und ihr goldenes Haar flatterte im Wind.

Er musste sie einfach ansprechen.

„Hallo.“ Sprach er also leise und als sie sich ihm zuwandte dachte er, dass wohl ein Lastwagen ihn endgültig erwischt hatte, denn sie hatte das Gesicht eines Engels.

Lediglich der Friede war aus ihrer Miene verschwunden und sie sah ihn mit vor Schrecken geweiteten Augen an.

„Ich bin Robert, was machen Sie so früh schon hier?“ redete er weiter da sie nicht antwortete.

Sue kannte sein Gesicht, natürlich kannte sie sein Gesicht und sie wollte fliehen.

Liefen denn hier die Stars in Scharen herum?

Sie mochte die Art nicht wie er sie ansah, mochte den Gedanken nicht, dass er wohl auch nur dachte, dass sie eine schöne Frau war.

Es machte ihr Angst so angesehen zu werden, denn sie kannte die Gier der Männer nach Schönheit, welche ihre Seele vernarbt hatte.

„Sie wollen eindeutig nicht mit mir sprechen. Guten Tag noch.“

Robert war enttäuscht, doch er hielt sie nicht für arrogant oder eingebildet, er hatte Furcht in ihren Augen gesehen und er musste zugeben, dass eine Frau mit ihrem Gesicht sich unwohl fühlen musste wenn irgendein Schlaumeier sie frühmorgens von der Seite her anquatschte.

„Mein Name ist Susan. Es tut mir leid, Sie haben mich erschreckt.“ Wisperte Sue und senkte den Blick.

„Ich weiß, es war keine Absicht…Ich bin etwas…ungeschickt was solche Dinge angeht.“

Was du nicht sagst, dachte Susan, soweit ich weiß stehst du nicht hier als hättest du deine Zunge verschluckt, oder?

„Wohnen Sie hier?“ Oh klasse, lobte Robert, genau diese Frage hätte ein jeder perverse Triebtäter wahrscheinlich auch gestellt.

„Ehm nein…Ich besuche eine Freundin. Sie hatte gestern einen Unfall.“ Sue wusste nicht wohin mit ihren Augen und rieb nervös an einem Fleck auf ihrer Hose.

„Ist das Schokolade?“ Wundervoll, Robert wunderte sich immer mehr über die Intelligenz seiner Konversation. Was sollte es sonst sein?

„Ehm ja. Ich habe…Kekse gebacken, die Schokolade war für den Bart.“

„Ihre Kekse haben einen Bart?“ Robert kratzte sich verwirrt am Kopf.

„Nein, ja, nein…Ach vergessen Sie es.“ Susan hätte schreien mögen, wie sollte sie ihm denn erklären, dass sie Kekse in der Form eines Kopfes gebacken hatte?

 

Die Frau hatte Angst, dachte Robert neugierig und unsicher.

Er sah die verblassenden Male an ihren Handgelenken, jemand hatte ihr Gewalt angetan und eine zornige Röte überzog sein sonst so blasses Gesicht.

Wie konnte jemand etwas so Schönes nur verletzen, dachte er aufgebracht als er in die traurigen Lagunen ihrer Augen blickte, welche nur nach einem Fluchtweg suchten.

„Werde ich Sie wiedersehen? Es ist ganz allein Ihre Entscheidung Miss. Ich würde sie nur sehr gerne wiedersehen.“

Er sprach bevor er dachte, aber irgendetwas in ihm zog ihn an dieser verletzten Taube an und er war nicht nur der Fakt, dass ihre Haut blütenweiß und ihre Haare wie gesponnenes Gold waren, es war auch nicht das perfekte Gleichgewicht ihrer wunderschönen Züge, sondern die Traurigkeit in ihren runden Augen und die verkrampfte Haltung die nach einem Beschützer rief.

Er war ein Mann von Ehre, wenn auch nicht von Stand und so wollte er dieser Königin, diesem Engel helfen Krone und Flügel wiederzuerlangen und dorthin zurückzukehren wo sie hingehörte, was sicher nicht die kalten Straßen Londons am frühen Morgen waren.

Er wollte sie berühren, sie trösten und den Schmerz den sie schlecht verbarg lindern.

„Ja, ich denke schon. Ich werde heute Mittag sehen ob ich eine Arbeit als Konditorin oder Bäckerin hier in der Gegend finde, wenn Sie wollen, können wir uns gegen 4 Uhr…irgendwo treffen.“ Wisperte sie, von sich selbst überrascht, doch seine Augen waren so sanft, dass sie ihm automatisch vertraute.

Er war nicht näher gekommen und ließ seinen Blick nicht forschend über sie wandern, was ihr ein gewisses Maß an Selbstachtung ließ und dafür war sie ihm dankbar.

Sie würde sich hier wohlfühlen, hier wo alle Menschen so verschlossen wie sie selbst zu sein schienen und sie vergaß, dass er ein berühmter Schauspieler war, hoffend, dass er ihr erster Freund in dieser fremden Stadt werden könnte.

„Die kleine Bäckerei 3 Straßen runter sucht nach einer neuen Geschäftsleiterin. Da könnten Sie versuchen. Ich hole sie dann um 4 dort ab.“ Schlug er vor und als sie nach dem Hund pfiff, erkannte er das Höllenbiest.

Die Frau die vor ihm stand war die Frau vor der er geflüchtet war, Salomes Gast…

„Ich muss dringend mit einem Freund sprechen.“ Rief er atemlos und verschwand.







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