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90.

„Also, ich kam an und habe Schuhe gesehen. Zivilist 1 kam mir entgegen und hat Kleider und Schuhe aufgehoben.

Als ich um die Ecke bog fand ich Zivilist 2 wie er auf Zivilist 3 saß, wobei Zivilist 3 der Täter war und darüber hinaus bereits tot.

In der Küche fand ich weitere 4 Zivilisten, davon 2 verletzt aber nur einer durch den Täter.

Die Kleider die ich bei Zivilist 1 gesehen habe waren die von Zivilist 5, welche eine junge Frau war die sich selbst gebissen hat.

Ich gehe davon aus, dass Zivilist 4 von Zivilist 5 gerettet wurde, nachdem Zivilist 3 den Zivilisten 4 in den See gestoßen hatte.“
Salome folgte den Ausführungen des Polizisten verwirrt, wie bitte?

War das Malen nach Zahlen hier?

Vor allem da der dienstältere das alles richtig gut zu verstehen schien.

„Wer sind Sie?“

Der ältere Mann machte es sich leicht und Salome beschloss die Geschichte noch mal von ihrer Warte aus zu erzählen, doch der jüngere Polizist kam ihr zuvor als er sprach:

„Wir haben einen Revolver gefunden und ein japanisches Messer.“

„Der Revolver gehört Matthias, dem Täter, und das Messer ist meins.“

„SIE haben den Mann getötet?“ warf der ältere Mann ein.

„Scheint so.“ erwiderte Salome zerknirscht.

„Also Miss, was ist hier los?“

Salome atmete tief durch:

„Mein Name ist Salome, ich war mit meiner Freundin Sue, die einzige andere Frau im Raum hier um meinen Nachbarn zu besuchen.

Mein Bruder, Stiefbruder, Matthias hat Richard, meinen Nachbarn, angeschossen.

Er hat sich mir genähert, ich habe ihn unschädlich gemacht und bin in den See um Richard rauszuholen.“

„Nackt?“

„Das Kleid war relativ bauschig und es hätte mich beim Kampf gestört.“
„Ach ja Chef, von diesen 7 Zivilisten sind 3 berühmte Schauspieler.“ Wandte Parker ein.

„Ja, das habe ich gemerkt, Danke Parker.“

Chief Reynolds kratzte sich am kahlen Kopf und betrachtete die kleine Person vor ihm eindringlich.

„Und der ältere Mann ist ihr Nachbar, während der Täter ihr Stiefbruder ist?“

„JA, beide sind in mich verliebt sollte ich einwenden.“ Salome sah ihn fast schamhaft an.

„Miss, Sie bereiten mir Sorgen. Weder ein Mann mittleren Alters noch Familienmitglieder sollten in sie verliebt sein.“

„Ehm…ja, Mister.“ Salome zuckte mit den Achseln.

„Und Sie haben einen Mann ganz allein aus dem Wasser gezogen? Was sind Sie Superwoman?“

Salome schüttelte den Kopf.

„Und der da?“ Der Chief zeigte auf Boris.

„Ist ein Freund meines Bruders.“
„Des Täters?“

„Nein, meines richtigen Bruders Gregori.“

Sue sah zwischen dem Polizisten und Salome hin und her und schüttelte innerlich den Kopf.

Wie sollte auch jemand aus dieser Geschichte klug werden?

„Mister? Was wird jetzt passieren?“

Chief Reynolds dachte kurz nach, er hatte zwei Leichen, eine davon war bisher nicht einmal erwähnt wurden und jetzt musste er vor allem mal klarstellen wieso die Männer tot waren.

„Ich denke Matthias hat den Koch umgebracht und ich hatte ehrlich gesagt nicht die Absicht Matthias zu töten, ich wollte nur sichergehen, dass er keinem Schaden zufügen kann.“

Reynolds Glatze war wie mit Ameisen übersät, sie juckte in der Tat schrecklich.

„Hat der Mann sie denn angegriffen? War es Notwehr?“

Salome zögerte.

„Nein, ich denke er hatte vor mich zu vergewaltigen, aber wenn ich ihn nicht davon abgehalten hätte, dann hätte jemand anderes es getan.

Nein, Matthias kann mir keine Gewalt antun, ich habe immer gegen ihn gewonnen und ich hätte ihn auch dieses Mal fertig gemacht.

Richard, mein Nachbar, ist ein schlechter Schwimmer und er war verletzt.

Ich musste ihn da rausholen, verstehen Sie?

Außerdem hatte Matthias eine Waffe und ich wollte verhindern, dass er einem der Andern Gewalt antut.“

„Aber Miss, er stand genau vor Ihnen, hatten Sie denn keine Angst um ihr eigenes Leben?“

Salome sah ihn an als hätte er sie nicht mehr alle.

„Nicht doch. Matthias weiß, dass er mir nicht wehtun kann, zumindest nicht körperlich.

Sein Ziel war es mir das Herz zu brechen.“

Reynolds verstand die Welt wirklich nicht mehr und fing einen verständnisvollen Blick von Parker auf, so allmählich verstand er warum sein junger Kollege so durch den Wind war.

„Sie, eine junge Frau haben sich einem verrückten Mörder in den Weg gestellt um 3 Männer zu retten die größer und stärker sind als Sie?“ hakte er vorsichtig nach.

„Hallo? Richard trieb irgendwo im See und die Andern lagen mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden.“

Reynolds Blick machte ganz klar was er von einem solchen Verhalten hielt.

„Sie sollten Altenpflegerin werden mit einer solchen Begeisterung für die Kranken und Schwachen.“ Scherzte er flach und erntete entsetzte Blicke.

„Sir? Ich liebe diese Menschen und Matthias ist…Ich habe 3 Jahre mit ihm zusammengelebt, ich kenne ihn und er wollte nur mir wirklich wehtun und ich konnte nicht zulassen, dass er noch mehr Menschen verletzt um mich leiden zu sehen.“

„Aber Sie sind ja komplett wahnsinnig.“ Rief Reynolds schließlich und wurde tatsächlich ausgelacht.

„Sie haben einen Mann, einen erwachsenen Mann erstochen und einen anderen Mann aus dem See gefischt. Und jetzt halten Sie mir eine Lektion von wegen wieso Sie das getan haben? Werden Sie denn nie müde?“
Salome lächelte wehmütig.

„Sie sind ein Mann Sir, Sie können nicht verstehen wie weit eine Frau gehen kann wenn es darauf ankommt, dass sie eben nicht zusammenbricht.“

„Sir? Die Rettungsaktion der beiden aus dem Wasser wurde komplett von Sue geplant und ausgeführt. Ich denke Sie haben Recht, wir haben uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert.“

Wandte nun Robert ein und senkte schamvoll den Kopf.

„Das nehme ich doch sehr an junger Mann. Ehrlich…Eine Frau sich solchen Gefahren aussetzen zu lassen.“

Reynolds war komplett neben der Spur, so etwas hatte er in den langen Jahren im Dienst noch nie gesehen, aber er wusste auch, dass er hier kein verschüchtertes Opfer vor sich hatte.

Er nahm an, dass da mehr Waffen im Spiel gewesen waren, aber er beschloss nicht danach zu suchen.

Diese kleine Frau war eine sehr gefährliche Person, nicht etwa weil sie einen Mann erstochen hatte, nein, sie war bedrohlich weil sie jetzt hier saß, kurz nachdem sie genäht worden war und ihm dies total ruhig schilderte.

Sie glaubte an das was sie getan hatte und sie schien zu bereuen einen anderen Menschen getötet zu haben, aber wenn sie es noch mal tun müsste, dann würde sie mit der gleichen Präzision zustechen, daran bestand kein Zweifel.

Lächerliche kleine Attrappen von Männern, dachte er dann kopfschüttelnd.

Seltsame Frauen, überlegte er weiter als er Sues weidwunden aber steten Blick sah.

Die beiden würden durchhalten, würden stolz und stark wie eine Eiche im Sturm stehen bleiben bis die Ihren wieder sicher und frei waren.

„Ich denke ich werde jetzt meine Mutter und meinen Stiefvater darüber informieren, dass ich Matthias notgedrungen töten musste.

Er hätte übrigens leben können, wenn die Rettungskräfte eher gekommen wären.“ Sprach Salome und griff nach dem Hörer der neben ihrem Bett stand.






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