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Author's Chapter Notes:
Was zum Lesen während ich in den Kurs gehe und dann nach Hause fahre








55.

Salome öffnete und fand sich tatsächlich Nase an Nase mit Sue wieder.

Sue die gerötete Wangen und glasige Augen hatte.

„Oh da hatte aber jemand ein gutes Date.“ Lächelte sie und errötete dann beim Gedanken an ihr eigenes Zusammentreffen mit ihrem Nachbarn.

Robert war Sue nachgelaufen und sie hatte ihm stur versichert, dass sie Salome nicht alleine lassen konnte.

Scham und die unüberwindbare Furcht hatten sie dazu gezwungen sich von ihm abzuwenden, denn sie war unvorsichtig geworden und sie konnte sich nicht sicher sein, dass er nicht doch war wie alle Andern.

Er wollte sie wiedersehen und sie hatte mit den Achseln gezuckt, er wusste nun also nur wo sie wohnte, was er an sich schon vorher gewusst hatte, aber darüber war sie nicht informiert und wenn sie es Salome sagen würde, dann würde er es erfahren.

Er hoffte so sehr, dass sie es Salome erzählen würde, denn dann würde er an ihre Tür klopfen können wie diese verdammten, alten Perversen es anscheinend andauernd taten.

Würde sie es wagen?

Würde er sich dann trauen hinzugehen?

 

Er wandte sich um und beschloss bei Richard auf eine Reaktion zu warten.

Dieser öffnete die Tür nass und verstimmt.

„Was ist? Ich wollte gerade in die Wanne.“

„Ich komme mit.“

Richard wagte nicht darüber nachzudenken wieso auf einmal alle ihm ins Bad folgen wollten also ging er mit eiserner Miene einfach vor und beschloss sich keine Fragen zu stellen.

Also hatte er heute den zweiten jungen Menschen neben sich sitzen während er sich wusch, nur hoffte er, dass Robert nicht die gleichen Ideen und Neigungen wie Salome hatte.

 

„Erzähl.“ Salome kuschelte sich in ihr Kissen und sah Sue ungeduldig an.

„Ich habe beim Spazierengehen halt diesen Mann getroffen und…wir haben uns geküsst. Draußen auf der Bank.“

Sue wurde bis in die Ohrspitzen feuerrot und Salome sah sie überrascht an.

„Langsam Meister, also du hast einen Mann geküsst und jetzt liegst du nicht hier und heulst, was bedeutet, dass es gar nicht so schlimm gewesen war.“ und das konnte sie sich bei Sue beim besten Willen nicht vorstellen.

„Ich kann das selbst nicht glauben, das ist so ziemlich das Unwahrscheinlichste was mir geschehen kann.“ Sue war atemlos.

„Du wirst es nicht glauben, aber ich kann das toppen, ich habe meinen Nachbarn nackt gesehen.“
Sue schnappte nun endgültig nach Atem und starrte Salome lange wortlos an.

„Scheiße…Und?“ Auch sie machte sich Sorgen, dass das Zusammentreffen nicht freudig gewesen war, doch sie irrte sich.

„Ich habe ihn gebeten sich auszuziehen und es war genauso, er war genauso wie ich es mir ausgemalt habe.“

Sue leckte sich über die Lippen und fragte dann schüchtern:

„Und…naja…du weißt schon…es…“

„Ich denke ich werde vielleicht mit ihm schlafen um mehr über ES rauszufinden.“
Salome sagte das Sue gegenüber genauso leichthin wie dem Gegenstand ihrer momentanen Diskussion gegenüber.

„WAS?“ Sue schluckte und meinte dann: „Doch klingt logisch, du bist in ihn verknallt, er sieht gut aus wenn er nackt ist und es wird doch so langsam Zeit.“

Salome wünschte sich nun fast Sue hätte einfach ihre Geschichte angeschmissen und sie in Ruhe gelassen.

Aber die DVD lag ja eh schon ein.

Kacke, wie bekam sie die jetzt raus ohne dass Sue es mitbekam?

 

„Hmm…hast du dein Handy?“ Robert hielt dem eiskalten Blick stand und lächelte sogar.

„Wieso brauche ich ein Handy wenn ich in der Badewanne liege? Du bist ja hier um mich vorm Ertrinken zu retten.“ Murrte Richard leise.

„Falls Salome sich melden würde?“

„Es liegt irgendwo hinter deinem knochigen Hintern.“ Knurrte Richard weiter und schloss die Augen.

„Ich habe Sue geküsst damit sie dich nicht vorbeirennen sieht.“

Würde der Junge denn nie den Mund halten?

„Hmm weil sie mich nicht sehen sollte, hmmm, das habe ich gesehen. Ich bin zwar älter als du aber ich fahre noch nicht im Rollstuhl im Schneckentempo an dir vorbei…“

Robert kicherte verlegen und begann auf seinem eigenen Handy rumzuspielen.

Aus Neugier googelte er Salome und fand gleich etwas was ihn überraschte.

„Salome arbeitet für eine lokale Zeitung.“

Hmmm, Richard dachte nach, hmmm, hatte sie nicht so etwas im Restaurant gesagt?

„Wusstest du, dass sie in Musicals singen sollte?“

Jetzt wurde er auf einmal hellhörig, sie konnte singen?

Er angelte sich sein Handy unter Robs Hintern hervor und schickte Salome eine SMS.

Scheiße, wer hat dir das denn erzählt? Ja, stimmt schon, aber ich bin nicht gemacht für Bühnen, zu hoch um runterzufallen. Außerdem finde ich, wenn man nicht richtig schmutzigen Rock singen kann, und das geht mit einer Sopranstimme schwer, dann sollte man es gleich bleiben lassen.

Die Frau konnte ihn im Ernst immer noch überraschen, auch wenn sie von Attentaten bis Oralsex so ziemlich alle Extreme durchhatte.

Robert, tippte er langsam.

Was macht der denn bei dir?

Sollte er ihr sagen, dass Robert der Grund war wieso ihre beste Freundin wahrscheinlich ganz schön durch den Wind war?

Doch bevor er entschlossen hatte wie er reagieren konnte, kam schon ihre Antwort auf sein Schweigen.

OMG, he’s the one, isn’t he?

Sollte er sich jetzt dumm stellen oder einfach zugeben was offensichtlich war?

She didn’t tell you?

Das kam ihm diplomatisch vor.

NOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!

 

Salome starrte Susan über den Rand des Handys an.

„Sue, hast du mir etwas zu sagen über den Mann den du geküsst hast?“

Sie konnte es unmöglich wissen, dachte Sue, wie sollte sie es auch wissen?

„Er ist wahnsinnig schön und ich werde genauso wenig über ihn sprechen wie du über diesen Schattennachbarn der dir so am Herzen liegt.“

Schachmatt, dachte Salome bitter und fühlte sich schäbig, weil sie Sues Geheimnis kannte und Sue keine Ahnung hatte wer ihr Nachbar war.

Und wie sollte sie Sue jetzt die Möglichkeit geben ihren neuen Verehrer zu sehen, wenn sie doch von zuhause aus arbeitete?

Salome war verzweifelt und starrte auf ihr Handy als würde auf einmal die Wunderlösung auf dem Display stehen.

Sue sah Salome zu wie sie brütete, wie sollte Salome wissen, dass Sue einen unverzeihlichen Fehler begangen hatte?

Aber sie wusste es, Sue konnte es in ihren misstrauischen Augen sehen und das machte sie fast wütend, denn immerhin fragte sie auch nie nach Salomes Geheimnissen.

Und dann wurde das Wunder wahr, das Handy bimmelte und Salome brauchte einige Sekunden bevor sie verstand, dass dies kein Wunschdenken, sondern die harte Realität war und hob dann erst auf.

„Ja?“

„Salome ich will, dass du uns so schnell wie möglich besuchst.“






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