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Author's Chapter Notes:
Salome in Schwierigkeiten, wie immer








35.

„Oh mein Gott…was mache ich denn jetzt? Ehm…links…Richard, links von meinem Zimmer ist das Gästezimmer. Lauft.“

Niemand bewegte sich.

„RUN!“ keuchte Salome und schob die Männer praktisch die Treppe hoch.

„Richard? Ihr müsst so was von still sein, sie kann euch über den Belüftungsschacht hören.“ Wisperte Salome, ohne dass ihr auch nur eine Sekunde lang die Idee gekommen wäre, dass wenn sie die Männer hören konnte, die Männer sie auch hören würden.

Erneut verlor sie sich im Anblick seines langen, glatten Rückens und seufzte fast sehnsüchtig auf.

Mist, dachte sie, denn dass sie seinen Rücken sehen konnte verdankte sie der Tatsache, dass sie einen Haufen Kleider im Wohnzimmer liegen hatte.

„Nimm das mit.“ Wisperte sie weiter, zog sich das Kleid vom Leib und warf es ihm zu während sie schon auf dem Weg ins Wohnzimmer war um besagte verräterische Kleider verschwinden zu lassen.

Richard konnte sich nicht von der Stelle bewegen.

Sie hatte da gestanden wie ein Traumbild, nackt, weich, leuchtend und so anziehend, dass sein Magen sich verkrampft hatte.

Er dankte sich selbst dafür, dass sie diesen Leib nicht irgendeinem Schuft geschenkt hatte, denn es hätte ihm in der Tat das Herz gebrochen zu wissen, dass dieser Schatz nicht gewürdigt wurde.

Ihr Kleid in den Händen sah er wie sie zurück geflitzt kam und hörte wie sie die Tür aufriss, nicht fragend wer es war.

Sie war splitterfasernackt und machte einfach die Tür auf, am liebsten hätte er sie schon wieder geschüttelt, doch er konnte sie schütteln bis ihr Blut schaumig wurde, es würde nichts an ihrer Natur oder an ihren Instinkten ändern, da war er sich fast sicher.

 

Ein schneller Blick auf die Wanduhr an der Wand der Eingangshalle sagte Salome, dass es halb 6 in der Früh war.

Schnell atmete sie tief durch und zuckte zusammen als die eiskalte Luft sie traf.

„Salome mein Gott, wieso bist du nackt?“

Ok, das war vielleicht nicht ihre beste Idee gewesen, aber Salome beschloss das Beste daraus zu machen und sprach: „Ich wollte gerade in die Dusche.“

Sie betete zu Gott dem Allmächtigen, dass die Herren im Obergeschoss sich ruhig verhalten würden, denn sie wollte Sue nicht erklären müssen wieso sie 3 Männer in Unterwäsche in ihrem Haus hatte und vor allem nicht wieso es sich dabei um gerade diese 3 Männer handelte.

„Wie kommst du eigentlich her?“ fragte sie verwirrt und sah dabei so verschlafen aus als wäre sie in der Tat gerade aus dem Bett gefallen.

„Oh es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, weil du doch Besuch hattest und so beunruhigt geklungen hast. Ich gehe davon aus, dass der Besuch sich mittlerweile verkrümelt hat. Kann ich deinen Nachbarn jetzt sehen?“

Sue redete wie ein Wasserfall, das lange blonde Haar nachlässig hochgesteckt und die Augen müde und doch glänzend vor Neugier.

Geschlafen, der Besuch weg, dass ich nicht lache, dachte Salome und musste innerlich kichern beim Gedanken daran, dass Sue ihrem Nachbarn sehr viel näher war als sie dachte.

„Nein Sue es ist noch sehr früh und der Mann tut mir schon leid weil er mit einer Verrückten leben muss, dich muss ich ihm nicht auch noch antun.“ Murmelte Salome und bugsierte die Freundin ins Wohnzimmer.

„Hmmm…Ich habe ein Paar Überraschungen für dich.“ Grinste Sue, die nicht im Geringsten müde aussah und wedelte mit einigen DVDs vor Salomes Nase.

„Toll, mach schon mal ein, ich zieh mir nur etwas über.“ Gähnte diese und hetzte hoch.

 

In ihrem Zimmer schlüpfte sie schnell in Unterwäsche, in den Pulli der immer noch auf ihrem Bett lag und in ein neues Paar Kuschelsocken.

Schlitternd kam sie an der Treppe an, drehte sich jedoch noch einmal um und öffnete die Tür des Gästezimmers.

„Ihr seid still, ja?“ flehte sie nahezu und lächelte dann gerührt als sie 3 Männer in Unterwäsche auf dem alten Bett sitzen sah.

„Ja schon gut…Komm her.“ Richard stand leise auf und riss sie in seine Arme.

Er küsste sie kurz und leidenschaftlich. „Komm schnell zurück.“

„Haltet euch die Ohren zu. Es kann gut sein, dass das was jetzt kommt nicht wirklich angenehm wird.“ Grinste Salome, küsste sein Kinn und schloss die Tür hinter sich.

Seltsam, dass er sie küsste als wäre er in Gefangenschaft, aber ihr sollte es recht sein.

 

„Was ist denn mit dir los?“ Sue sah sie verwundert an.

„Wieso?“ Salome strich ihr Haar glatt und betete um Geduld und Kraft.

„Du siehst ganz aufgeregt aus. Und du bist ganz rot. Was versteckst du vor mir?“

Die große Blondine lehnte sich an Salome und schnupperte an ihrem Hals.

„Parfüm und Mann. Salome was hast du heute Nacht gemacht? Und warst du überhaupt schon im Bett? Ich sehe keine Abdrücke eines Kissens und du siehst verdammt müde aus.“
Sue kannte sie einfach zu gut, sah einfach zu viel und vor allem hatte sie eine Art Radar für attraktive Männer.

„Ach ich habe nicht schlafen können. Mein Nachbar macht mich nervös.“

Salome brachte es nicht übers Herz weiter zu lügen, also fand sie sich mit Halbwahrheiten ab.

„Der Nachbar den ich nicht sehen darf, ja?“

Salome nickte, das wäre das Letzte was sie Sue in ihrem übermüdeten Zustand beichten würde, denn sie wusste noch nicht wie sie dem Sturm von Anschuldigungen und gerechter Enttäuschung standhalten wollte.

 

Sue drückte auf Play und eine dicke Frau erschien.

Salome konnte sich nicht wirklich konzentrieren und schloss lediglich in stiller Scham die Augen als sie Richard erkannte, es hätte ihr klar sein müssen, dass Sue sie zwingen würde etwas zu sehen was sie nicht verstand nur um ihr diesen Kerl endlos unter die Nase zu reiben.

„Also? Ist hier was los?“ Sue sah sie von der Seite her fragend an.

Salome ermahnte sich nicht zu vergessen, dass ihre Freundin sich lediglich Sorgen um sie machte und sie keineswegs freiwillig in den Wahnsinn trieb.

„So mehr oder weniger.“ Gähnte Salome also freundlich und streichelte ihren Hund.

„Das ist John, mein Hund.“ Stellte sie ihn vor und er leckte Sue freudig die Hände.

„Du weißt dass Armitage eine ganze Menge Johns gespielt hat?“

Sue würde nicht locker lassen wurde Salome bewusst und sie ließ müde den Kopf gegen die Lehne des Sofas gleiten.

„Nein, das weiß ich nicht. Das muss ich auch gar nicht wissen.“

Ihre Worte klangen abwehrend und Sue sah verwundert auf.

„Es ist nichts Schlimmes daran ihn attraktiv zu finden, auch wenn er ein wenig alt ist.“
„Himmel Sue, Macfadyen ist auch ein wenig alt und darum geht es hier doch gar nicht.“

Salome war sich ihres dunklen Geheimnisses allzu sehr bewusst und wandte sich lieber wieder dem Film zu von dem sie kein Wort verstand.

„Ist ja schon gut, ich verstehe gar nicht wieso du so empfindlich bist. Du musst dich doch nicht schämen zuzugeben, dass du ihn attraktiv findest.“ Sue war beleidigt.

„Oh Sue bitte hör jetzt auf damit, ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich ihn sehr schön finde und damit hat es sich aber auch jetzt. Ich bete jede Nacht für deine Lieblinge, habe mir die verdammte Gala angesehen und jetzt sehe ich einem Mann in Streifen dabei zu wie er einer dicken Frau den Hof macht. Was willst du denn noch? Soll ich Kekse in der Form seines Kopfes backen? Oder mir ein Poster übers Bett hängen?“

Salome log, sie regte sich künstlich auf und sie fühlte sich sehr schlecht deswegen.

Die Minuten tickten an ihr vorbei, die Männer würden vermisst werden und sie mussten zurück, aber wie sollte sie sie hier rausbekommen ohne dass Sue sie sah?

„Oh sieh nur ein Kuss.“ Seufzte Sue und fragte sich laut wie es wohl wäre Richard Armitage zu küssen.

„Er küsst eigentlich sehr gut.“ Murmelte Salome, mit den Gedanken ganz woanders.







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