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Author's Chapter Notes:
Kleines Kapitel :)








24.

Robert T. Pattinson drehte sich um und versenkte sofort die Hand in den Haaren als er erkannte wer da vor ihm stand.

„Für die Nachbarin?“ wiederholte er fast ungläubig als er das gequälte Gesicht seines Gegenübers betrachtete, welcher lediglich nickte.

„Und soll ich es Ihnen in den Bart schreiben?“ erkundigte er sich nach einigen Sekunden in denen sich besagter Gegenüber nicht bewegt hatte.

„Nein…ehm…natürlich nicht. Hier.“ Und weil er nichts Anderes fand, hielt Richard ihm sein Programmheft hin.

„Für die Nachbarin?“ wiederholte Robert nun zum zweiten Mal und erntete wieder nur ein kurzes Nicken, also schrieb er:

Für die Nachbarin des großen Richards.

Liebe Grüße aus dem Irrenhaus.

Robert

 

„Oh toll, du sammelst Autogramme.“ Matthew ließ es sich nicht nehmen das Blatt in Augenschein zu nehmen, nahm Robert den Stift ab und schrieb darunter:

Alles Liebe von Droopy dem Hund

Matthew

Richard bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick als immer mehr Menschen sich um ihn versammelten um sich auf dem improvisierten Autogrammblatt Salomes zu verewigen.

Dear Lass, take care.

Gerard

 

Warm greetings to wherever Richard lives.

Colin

 

Und so weiter und so fort.

Ein letzter weißer Fleck blieb übrig und Richard zuckte mit den Achseln und füllte auch diesen:

Dear neighbor,

thank you for being you and wanting me to be…well…me.

Richard

 

Sorgsam faltete er das Blatt zusammen und ließ es in seiner Anzugtasche verschwinden.

Sicher würde sie sich darüber freuen, dachte er und stellte sie sich vor, wie sie mit einer dampfenden Tasse Tee an der sie sich natürlich wieder die Zunge verbrennen würde vor dem Fernseher saß und möglichst authentisch seufzte für Sue.

Seine Finger umfassten den glatten Schlüssel in seiner Hosentasche und er musste lächeln.

„Gehst du nachher noch was mit mir trinken?“ Matthew sah ihn fragend, wenn auch nicht sehr überzeugt an.

Richard zeigte ihm wortlos den Schlüssel mit dem er seit Minuten herumspielte und Matthew seufzte.

„Dann solltest du dich so schnell wie möglich aus dem Staub machen.“

„Das hier dauert aber noch ein paar Stunden.“ Murrte Richard, doch  Matthew zeigte wortlos auf einen Notausgang.

„Niemand wird dich vermissen und wenn doch dann sage ich du hast deine Tage und musstest nach Hause.“

„Danke, du bist ein echter Freund.“ Richard klopfte ihm lakonisch auf die Schulter und sprach dann über seine eigene hinweg: „Melde dich bevor du gehst. Salome würde dich sicher noch mal sehen wollen.“

Und damit rannte er die Feuertreppe hinab und stürzte auf das erstbeste Taxi zu.

 

Als die SMS Salome erreichte, die ihr verkündete, dass Gregori es nicht schaffen würde, war sie teils erleichtert und teils traurig.

Einerseits wusste sie nämlich, dass ihr Bruder sehen würde, dass etwas nicht mit ihr stimmte und andererseits wollte sie auf keinen Fall alleine sein.

John sah sie mitfühlend an, aber er war nur ein Hund und er konnte nicht verstehen was es für sie bedeutete sich zum ersten Mal verknallt zu haben wenn auch nur ein wenig.

Sie hatte Richard nicht aus dem Weg gehen können oder wollen, dachte sie entschuldigend, fand es dann aber zu mies sich selbst zu belügen.

Eigentlich wünschte sie sich er wäre schon wieder bei ihr, sie vermisste ihn und sie unter dem Anblick all der schönen und perfekten Frauen die durch das Bild huschten wie Schatten ihrer selbst.

Salome mochte nun mal Kekse und Schokolade und auch wenn sie nicht wirklich richtig fett war, so war sie doch beleibter als es Mode war und sie wusste ganz genau, dass sie niemals einen Mann wie Richard haben konnte.

Verzweifelt umarmte sie das Nilpferd das sie von ihrem Bruder bekommen hatte und sah in dessen dümmlich grinsendes Gesicht.

Was machte sie sich vor? Hatte Sue sie nicht gewarnt?

Sue wusste nicht, dass ihr Nachbar und der Schauspieler für den sie jetzt offensichtlich schwärmte ein und dieselbe Person waren und um der Scham und der Erniedrigung zu entgehen, würde Salome es ihr auch in nächster Zeit nicht sagen.

Ungeduldig und genervt wie es nun mal ihre Natur war, fragte Salome sich was es ihr jetzt ganz konkret bringen sollte einen Schwarm zu haben.

 

„Das nennt man Pech. Ehrlich John, nach 23 Jahren habe ich endlich einen Schwarm und dreimal darfst du raten, er ist ungefähr so alt wie Methusalem, naja, vielleicht nicht ganz, aber schon ziemlich alt, ein berühmter Filmschauspieler und mein verdammter Nachbar.“

Salome schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn und musste über ihre eigene Dummheit lachen.

Sie würde das abbinden, unterbinden, was auch immer, sie würde sich nicht zum Affen machen hier.

Das wäre doch gelacht wenn sie diesen verdammten Mann nicht aus ihrem Kopf bekommen würde.

Sie zog die Knie an und beschloss sich auf andere Dinge zu konzentrieren…und kam bei dem gleichen Thema von der anderen Seite aus gesehen wieder an.

Seufzend setzte sie sich während einer Werbepause an den Computer und ließ Sue in Seelenruhe weiter faseln während sie ihre treuen Leser an ihrem Leben teilhaben ließ.

Liebe Leser,

niemand kann mir vorwerfen mir keine Mühe zu geben…Ich verbringe den Abend damit in Kuschelsocken vor der Glotze zu hocken und mir alte Männer in Anzügen anzusehen.

Himmel, da müsste man ehrlich einmal im Leben sein um sich in der Schönheit dieser Menschen sonnen zu können,

Ich war heute übrigens shoppen und habe einen neuen Pullover für meinen Nachbarn gekauft, weil ich den Seinen gerne behalten will, an sich habe ich ihn ehrlich gesagt gerade an.

Ach, angefügt werdet ihr ein Bild von meiner Rippe finden welche die Kollision mit der Hüfte meines Nachbarn bei meinem Kamikazeauftritt nicht unbeschadet überstanden hat.

Außerdem besitze ich eine ganze Reihe neuer Schuhe und ein hübsches, wundervoll frivoles Kleid.

Oh die Reportage geht weiter…Hmm, ich geh jetzt und seufze für Susan noch ein wenig hinter Droopy dem Hund und seinem Freund Armitage her.

(Nicht als ob das sonderlich schwer wäre.)

Alles Liebe und eine gute Nacht meine Besten.

 

Salome wusste, dass sie nicht ganz ehrlich gewesen war, aber sie wollte auf keinen Fall der Welt mitteilen, dass sie in ihren verdammten Nachbarn verknallt war.

In den Nachbarn der auf einmal nirgends mehr aufzufinden war.

Himmel, war er krank? War ihm etwas passiert?

Salome machte sich Sorgen und dann hörte sie wie die Haustür aufging und bewaffnete sich mit der Fernbedienung um den Eindringling zur Not auszuschalten.


 






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