The Mysterious Neighbour by MaggyMae
Summary:

Salome verlässt ihre Heimat mit leichtem Herzen und lernt auf recht unangenehme Art und Weise einen Nachbarn kennen, mit dem sie fortan eine gespaltene Beziehung haben wird...denn einerseits entwickelt sie sich zu einem Fan seiner Arbeit und andererseits wird der Nachbar selbst zu einem Freund.

Doch wo zieht man die Grenze zwischen einem fiktiven Traummann und einem gemütlichen Nachbarn?

 

Disclaimer: Alle Charaktere, Orte, Schauplätze etc. sind Eigentum der jeweiligen rechtmäßigen Besitzer. Die Originalcharaktere und Originalhandlung sind Eigentum des Autors. Der Autor ist in keiner Weise mit den Besitzern, Erschaffern oder Produzenten irgendeiner Medienkonzession verbunden. Vorsätzliche Verstöße gegen das Urheberrecht sind nicht beabsichtigt.

Alle Personen und Geschichten die genannt werden gehören ihrem rechtlichen Besitzer und alle Andern gehören mir :)


Categories: Richard Armitage, Matthew Macfadyen, Realfiction, Weitere Schauspieler, Novel-length Characters: Richard Armitage
Genres: Romanze
Warnings: Erotik
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 95 Completed: Ja Word count: 115346 Read: 340659 Published: 07 Nov 2011 Updated: 14 Dec 2011
Kapitel 58 by MaggyMae
Author's Notes:
Mini-Cliffhanger

58.

Sue riss sich die Mütze vom Kopf und ihr langes Haar fiel in weichen Strähnen auf ihren Rücken.

Sie hatte gut gearbeitet und die Mitarbeiter hatten ihr gesagt, dass sie nicht dableiben musste um dem Verkauf zuzusehen also war sie eine Runde mit John gegangen, der ziemlich deprimiert war seit Salome weg war.

Als es klingelte öffnete sie die Tür durch die sie gerade gekommen war und fand sich Nase an Nase mit Robert wieder.

„Hey ich habe dich gesehen, konnte dich aber nicht mehr einholen.“

Er schnaubte ein wenig und sie bat ihn mit einer knappen Handbewegung hinein.

„Meine Freundin Salome ist kurz weg.“ Murmelte sie ohne sich dem Gast zuzuwenden und Robert konnte in letzter Sekunde ein „ich weiß“ unterdrücken, immerhin kam er direkt von Richard und hatte Sue eigentlich regelrecht aufgelauert.

„Ah wo ist sie denn hin?“ fragte er also schnell als er erkannte, dass sie sein Luftholen gehört hatte und nun darauf wartete, dass er etwas sagte.

„Zu ihrer Mutter. Sie wird bald zurück sein, das ist anscheinend wieder einmal Mord und Totschlag.“

Sue zuckte mit den Achseln, sie wollte einem Fremden nicht erklären wie es bei Salome zuhause aussah.

„Warum bist du hier?“ fragte sie.

Er nahm ihre Hand und küsste sie galant.
„Ich wollte dich sehen.“ Erwiderte er schlicht und brachte sie damit aus dem Konzept als sie verstand, dass er das „sehen“ nicht wörtlich meinte.

„Ah.“ Ihr Blick glitt über seine jugendlich glatte Haut und über die große, schmale Figur der so viele Mädchen nachhechelten.

„Was sagt denn deine Freundin dazu?“

Er verzog das Gesicht, er hatte noch nicht an Kristen gedacht, aber auch das war ein Problem über das er sich irgendwann Gedanken machen müsste.

Er würde sie viel weniger sehen, jetzt da diese Filmserie die zu Stars und zu einem vermeintlichen Paar gemacht hatte, beendet war.

Waren sie eigentlich ein Paar? Er wusste es nicht so genau, sie hatten sich zu so vielen Dingen hinreißen lassen, er war ein aufsteigender Schauspieler gewesen und hatte sich in ihrer Gegenwart sicher gefühlt, da sie viel mehr Erfahrung hatte wie er.

Außerdem hatte er so lange einen Mann gespielt der ihr verfallen war, dass er irgendwann aufgehört hatte die Charaktere die ihnen dann doch in einigen Dingen ähnlich waren vom realen Leben zu trennen.

Gab es für ihn noch eine reale Welt? In der er nicht der wunderschöne Edward Cullen war, sondern der etwas ungeschickte, etwas unsichere Robert?

Er sah Sue an und merkte, dass er diese Welt vermisste in der er nur er sein konnte und in der er nicht mit einem Mann verwechselt wurde der so perfekt war, dass jeder andere Mann eine Schande im Vergleich zu ihm war.

„Sie ist nicht…Wir sind Freunde.“ Das klang lahm und er wusste es, aber er konnte nicht beschreiben wie es gewesen war als sie zusammen in diesen unrealen Strudel geraten waren und nur aneinander Halt fanden.

Es war ein Durchbruch, ein Ausbruch, ein Zusammenbruch, ein Bruch mit allem zuvor Bekannten gewesen und sie hatten das gemeinsam durchgemacht.

„Ah.“ Wiederholte Sue und wünschte Salome wäre hier, wünschte sie hätte es Salome gesagt, weil sie sich nicht mehr zu helfen wusste ohne den spontanen Rat der Freundin die nur sehr selten zögerte.

„Ich…Ich wollte dich sehen. Kann ich dich wiedersehen?“ Robert hob die Hand und ließ sie wieder sinken, ein schüchternes Lächeln auf den Lippen und die Augen fest auf ihren Mund gerichtet.

„Du kannst bleiben.“ Wisperte Sue und ging in die Küche um Tee aufzusetzen und den Rest ihres Kuchens zu servieren.

 

Salome blätterte in einer Zeitung und fragte sich ob jemand ihre lächerliche Kolumne lesen würde, ob Menschen lächeln würden, ob sie den Kopf schütteln würden oder zustimmend nicken.

Das alles würde sie erfahren wenn sie zuhause war, endlich wieder zuhause.

Die Stille des Hauses in dem sie nicht willkommen war drückte auf ihre Ohren und sie wollte schreien um all diese Geister zu vertreiben, doch sie würden nicht gehen, denn sie lebten in ihrem Herzen und nicht zwischen diesen Wänden.

Ihre Mutter machte eine große Geschichte aus diesem Mittagessen, wahrscheinlich weil sie wusste, dass sie Salome nicht mehr lange hierhaben würde, dass Salome gehen musste weil sie hier nichts mehr verloren hatte, weil sie hier nichts finden würde.

Sie strich das schlichte graue Kleid glatt und sah sich im Spiegel an.

Lächerlich, klein und unbedeutend kam sie sich vor, wie eine Blume die nicht richtig gewachsen war und nun den Schatten und die Anwesenheit der großen Bäume suchte an dessen Wurzeln gelehnt sie sich geöffnet hatte.

Resolut wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel, sie würde nicht weinen weil sie ein paar Stars vermisste, sie war doch kein Teenager mehr, rief sie sich streng zur Ordnung.

Dass sie seit den frühen Morgenstunden auf IMDB hing musste ja keiner wissen.

Sie lächelte als sie einen Werbebanner auf einer der Seiten erblickte, ja sie würde mit Sue ins Kino gehen.
Den ersten Teil des letzten Filmes über diese Vampire vielleicht, immerhin hatte Sue mit dem Hauptdarsteller geknutscht.

Sie freute sich auf das leise Knacken des Popcorns und auf die gedämpfte Dunkelheit in der man seine Träume so klar und stark spürt, dass man dankbar für die dämmrige Belichtung war, weil man sich sonst wohlmöglich blamieren würde.

Salome freute sich über ihren neuen Job und sie zeichnete Strip um Strip, welche von ihrem Alltag und ihrer neu entdeckten Liebe zu Filmen handelten, von ihren Unfällen und den überraschenden Wendungen in ihrem Leben.

 

Richard hatte ein Meeting, aber er war nicht sonderlich aufmerksam.

Er vermisste Salome, er würde sie schick ausführen, er würde ihr all die Zuneigung bekunden die er bisher versteckt hatte.

Die Jungs hatten Recht, sie hatte es verdient zu wissen wie sehr er sich nach ihr verzehrte und das nicht nur körperlich.

Er wollte sie an seiner Seite haben, wollte sie zum Lachen bringen und sehen wie ihre Augen funkelten.

Und dann fiel das Urteil wie ein Donnerschlag, er musste sehr bald weg und war nicht einmal sicher ob er Salome noch erwischen würde.

Die Vorstellung schon weg zu sein wenn sie wiederkam schnürte ihm die Kehle zu, denn er musste sie sehen, hatte nicht den Mut sein Land zu verlassen wenn er nicht wusste, dass sie warten würde, dass er sie wiedersehen würde.

Er starrte blind auf den Mann der gerade mit ihm sprach, er sah wie seine Lippen sich bewegten, aber er hörte ihn wie durch eine dicke Wand hindurch.

„Mister Armitage?“ Der Mann erkannte, dass er so hier nicht weiter kommen würde und überließ es seinem Manager ihn über alles aufzuklären. Er hatte diese Schauspieler satt.

 

Salome stieg langsam die Treppen hinab, den Sog eines fernen Landes spürend und ihren Fluchtreflex tapfer niederkämpfend.

Bald würde sie wieder in London sein, machte sie sich klar, aber alles an ihr wollte jetzt gehen und ihre Koffer lagen gepackt auf ihrem Bett.

Sie würde nicht bleiben können, sie bekam hier einfach keine Luft mehr, sie brauchte die Andern wie die Luft zum Atmen.

Wissend, dass sie noch an diesem Tag zurückfliegen würde nach weniger als 24 Stunden zuhause, öffnete sie die Wohnzimmertür.

Und schreckte zurück, stieß eine Vase um und trat mit den nackten Füßen in die Scherben ohne es zu merken.

Vor ihr stand ein Mensch von dem sie niemals erwartet hätte ihn noch einmal in ihrem Leben zu sehen.


 

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