Traum oder Wirklichkeit? by Anke
Summary: Hier mein gewonnener Challengebeitrag zum Thema Urlaub. Sir Guy befindet sich in einer anderen Zeit.
Categories: Richard Armitage, Robin Hood, Zeitreise Geschichten, Short Stories Characters: Keine
Genres: Generell
Warnings: Keine
Challenges: Keine
Series: Challenge 2 - Thema Urlaub
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2595 Read: 1134 Published: 27 Aug 2012 Updated: 27 Aug 2012

1. Kapitel 1 by Anke

Kapitel 1 by Anke

Die Sonnenstrahlen erwärmten seine linke Wange. Noch leicht benebelt öffnete er sein linkes Auge. Er fühlte sich, als hätte er letzte Nacht 2 Fässer Met getrunken. Was vermutlich stimmte. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, schloss er sein Auge und drehte sich im Bett herum. Was ihn tatsächlich erstaunte war, dass das Kissen unter ihm so weich war. Auch der Geruch, der von ihm aus in seine Nase stieg, war so frisch und blumig. Annegret, seine Kammerdienerin, musste ein völlig neues Waschmittel benutzt haben.

Ob sie vielleicht Blumenblüten mit ins Waschwasser getan hatte?, fragte er sich. Muss wohl ein neues Waschverfahren sein. Ihm war jedenfalls keins bekannt. Guy riss plötzlich seine Augen auf. Sein Haar war völlig durcheinander. Er erhob sich ein wenig, sah aufs Bettzeug und konnte sich keinen Reim machen, warum er ausgerechnet in diesem Bett gelandet war.  

Das Material war weißer und weicher als sein sonstiges hartes Leinenbettzeug. Der Bettkasten bestand aus hellem Holz. Guy sah sich um und stellte fest, dass er sich in einem fremden Raum befand. Im Zimmer standen nur wenige Möbel: ein Kleiderschrank, eine Kommode, ein Tisch und ein Stuhl aus demselben Holz wie der Bettkasten. Die Wände waren ebenfalls aus einem merkwürdigen Material.

„Wieso sind die Wände nicht aus Stein?“, fragte sich Guy. Ihm wurde ein wenig unheimlich zumute. Er stand auf und sah an sich herunter. Guy hatte wie immer seine schwarzen Ledersachen an.  

Plötzlich hörte er ein Stimmengewirr hinter der Tür. Die Neugierde packte ihn. Er trat leise heran und horchte. Als sich die Stimmen wieder gelegt hatten, öffnete er leise und vorsichtig die Tür. Er sah hinaus. Auch dieser lange Gang sah eigenartig aus. Guy trat aus dem Raum hinaus und ging ein Stück den Gang entlang.

Auf einmal kam ihm ein rothaariger kleinerer Mann entgegen. Guy witterte Gefahr und legte seine Hand vorsichtshalber an sein Schwert. Doch der Mann ließ sich von Guys imposanter Gestalt nicht beirren und ging fröhlich auf ihn zu.

„Hallo!“, sagte er. „Du musst der neue Animateur sein!“ Der Mann streckte Guy seine Hand entgegen.

Guy schaute abschätzig darauf hinunter und verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Willkommen im Holiday Center! Wo Ferien noch Ferien sind! Das ist unser Werbeslogan. Ich bin übrigens Steve. Und dein Chef. Na ja, Chef der Animateurgruppe. Wir duzen uns hier, so unter uns Kollegen. Das schafft sofort ein angenehmes Arbeitsklima. Wie heißt du?“

„Guy of Gisborne.“

„Ist das dein Künstlername?“

Nein. Es ist mein richtiger Name. Sir Guy of Gisborne!“

„Sir? Bist du etwa adlig?“

„Ja!“, sagte Guy etwas genervt.

„Wow! Starkes Kostüm!“, schwärmte Steve.

„Das ist mein Gewand. So bin ich immer angezogen.“

„Du musst wohl beim Kostümverleih ein Dauer-Abo haben“, amüsierte sich Steve. Guys Augen verfinsterten sich ein wenig. „Aber es passt hervorragend zu deinem Arbeitsplatz.“

„Arbeitsplatz?“

„Wir haben seit Neuestem eine weitere Anlage. Thema: Robin Hood!“

„Robin Hood?“

„Ja, die Kinder werden verrückt danach sein. Gut, bei manchen Erwachsenen wird es bestimmt auch dazu kommen.“ Steve nickte. „So, dann zeige ich dir erst mal die gesamte Anlage. Nicht, dass du dich hier noch verläufst.“

„Darf ich fragen, wo ich mich befinde?“

„20 Meilen nördlich von Nottingham.“

„Nottingham?“

„Ja“, sagte Steve, drehte sich um und Guy folgte ihm. „Wieso?“, wollte Steve noch wissen.

„Ach, nichts.“ Guy rieb mit den Fingern seine Schläfe. In Guys Kopf brummte es und ihn durch zog ein leichter Kopfschmerz.  

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~  

Steve führte Guy durch die Anlage. Er erklärte ihm, wo sich was befand. Guy hörte Steve eigentlich nicht richtig zu. Er staunte nur. So eine Anordnung von Gebäuden und verschlängelten Wegen kannte er nicht. Die Menschen, die ihnen entgegen kamen, sahen auch seltsam aus. Offensichtlich waren die Meisten mit ihren Familien hier. Hier und da schaute ein Kind ehrfürchtig zu Guy auf.

„Mom“, sagte ein 7-Jähriger, als Guy und Steve gerade an ihnen vorbeigingen. „Hast du den Mann gesehen? Der ist bestimmt der Animateur von Robin Hood. Der sieht ja cool aus!“

„Eric, du wirst da nicht hingehen“, sagte seine Mutter empört. „Dieser Mann sieht ja zum Fürchten aus.“

Guy drehte sich kurz um und sah die Mutter finster an. Die so perplex, dass sie ihren Sohn an die Hand nahm und regelrecht vor Guy flüchtete.  

 

Einige Gebäude standen auf kleinen Hügeln. Sie waren ebenfalls so eigenartig angestrichen wie die Wände in dem Raum, wo Guy aufgewacht war.

„Die Häuser, die du dort oben siehst“, Steve zeigte mit seinem Finger auf eines davon, „sind unsere exklusiven Häuser. Eigentlich Ferienhäuser mit einem hohen Standard.“  

Nun gingen sie auf ein Gebäude zu, das ziemlich hoch war. Es hatte ein kuppelartiges, durchsichtiges Dach. Steve öffnete die Hintertür und ließ Guy vorgehen. Sie liefen durch einen spärlich beleuchteten Gang. Bis Steve eine weitere Tür öffnete.  

Guy verschlug es beinahe die Sprache. In dem großen Raum rauschte hier und da Wasser.  Die vielen Menschen, die darin badeten, vergnügten sich prächtig. Guy wunderte sich, wie sie überhaupt Platz hatten in den offenbar sehr großen Badezubern. Die aber nicht aus Holz waren. Mit Entsetzen bemerkte Guy, dass die Leute - einige auch hier mit Familien – nur spärlich bekleidet waren. Guy fragte sich, ob sie sich nicht schämten, so herumzulaufen. Das war nicht christlich.  

„Unser Badebereich ist bei uns äußert beliebt“, sagte Steve.  

Eine junge schlanke Frau kam ihnen entgegen. Sie flirtete mit Guy mit einem aufreizenden Blick, dabei schmiss sie ihr langes blondes Haar gekonnt nach hinten. Als Guy die Frau näher betrachtete, stockte ihm der Atem. Auch sie war spärlich bekleidet. In Guys Augen praktisch nackt. Er wurde rot, zog sofort seinen Mantel aus und legte ihn um ihren Körper.

„Mylady, bei aller Ehre. Wie könnt Ihr Euch nur so vor allen zeigen?“

Die Frau machte einen Satz nach hinten und sah Guy genauso geschockt an. „Wie bitte?“, fragte sie entsetzt. „Ich darf doch bitten. Was fällt Ihnen ein? Ich bin angezogen, falls Sie es noch nicht bemerkt haben. Steve, wer ist dieser Mann?“

„Sir Guy of Gisborne. Er ist unser neuer Animateur im Robin-Hood-Bereich“, hörte sie Steve sagen.  

„Ach so“, sagte die Frau. Sie nahm den Mantel von ihren Schultern und gab ihn Guy wieder. „Da kriege ich regelrecht Lust mal vorbei zu schauen.“ Christas Blick schweifte wohlwollend über Guys Körper. Sie hob dabei eine Augenbraue. „Ich bin übrigens Christa.“ Sie zwinkerte Guy zu und lief an ihnen vorbei.

„Christa ist unser Stammgast. Und das seit sie als Kind schon mit ihren Eltern Ferien macht. Ach ja, eins sei dir gesagt, sei immer nett und freundlich zu unseren Gästen. Lass dich auf keinen Fall auf ein Verhältnis ein. Das ist nicht nur ungern gesehen, sondern könnte dich auch in Schwierigkeiten bringen.“  

Die junge Frau, die ihnen nun entgegen kam, war genau wie Steve in eine Art Uniform gekleidet. Sie war ein Kopf kleiner als Guy und hatte eine schlanke Figur. Ihre rötlichen Haare waren zusammengebunden. Sie jedoch flirtete nicht mit Guy. Stattdessen sah sie Guy ein wenig misstrauisch an. Warum, konnte sich Guy nicht erklären.

„Jo“, sagte Steve, „darf ich dir Sir Guy of Gisborne vorstellen? Unser neuer Animateur im Robin-Hood-Bereich.“

Guy verneigte sich vor Jo: „Mylady!“

„Oh, ein wahrer Gentleman!“, sagte Jo leicht ironisch.

„Jo kümmert sich hauptsächlich um die Kinder der Gäste“, meinte Steve zu Guy. „Kann sein, dass sie dir auch mal aushelfen wird.“

Jo wandte sich Steve zu. Guy betrachte sie mit Argusaugen. Sie war so anders, stellte er fest. Sie sah recht hübsch aus. Ganz anders als…Lady Marian. Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund und seine Gesichtszüge wurden weicher.

„So, ich muss wieder. Wir sehen uns nachher noch“, hörte Guy Jo zu Steve sagen. Dann wandte sie sich an Guy. „Sir Guy!“ Sie nickte ihm zu.

„Mylady!“, erwiderte er.

Jo sah ihn ein verblüfft an und musterte seine Gesichtszüge. Dann ging sie. Guy schaute ihr noch ein wenig hinterher. Merkwürdige Frau!, dachte er sich.  

„Ah, das ist bestimmt der neue Animateur“, hörte Guy kurz darauf einen anderen Mann sagen.

Guy drehte sich zu ihm um. Vor ihm stand ein älterer Mann mit einem leichten Bauchansatz. Steve stellte ihn vor.

„George, das ist Sir Guy of Gisborne. Neuer Animateur im Robin-Hood-Bereich.“

„Und so passend angezogen“, bewunderte George Guy aufrichtig. Dann streckte er ihm die Hand entgegen. „Ich bin Bademeister hier. Wie ich sehe, hast du eine stattliche Figur. Hast du Angst vor Wasser?“

Guy verneinte und verschränkte erneut seine Arme vor der Brust.

„Kannst du schwimmen?“

Guy nickte.

„Prima! Dann könntest du mir vielleicht auch mal hier aushelfen.“ George sah an Guy vorbei und rief den Jungen, die am Beckenrand standen und anscheinend hineinspringen wollten, zu: „Hey!. hier wird nicht gesprungen. Ist das klar?“ Die Jungen sahen George eingeschüchtert an und nickten.

„Kinder!“, seufzte George. „Wenn man sie aus den Augen lässt, stellen sie nur Unsinn an. Ich muss dann mal wieder. Jungs“, er wandte sich zu Guy und Steve, „man sieht sich.“

„Wird sich wohl nicht verhindert lassen, George“, sagte Steve mit leicht ironischer Stimme und klopfte George auf die Schulter.

„So Guy, jetzt zeige ich dir mal deinen Arbeitsbereich.“

Guy nickte und folgte dem Mann, der sich sein Vorgesetzter dünkte.  

~~~~~~~~~~~~~~~~  

Ein merkwürdiges Piepsen riss Guy aus seinen Gedanken. Er sah, wie Steve ein Ding aus seiner Hosentasche holte und es sich an sein rechtes Ohr hielt.

„Ja, ja“, sagte Steve.

Guy wunderte sich, warum Steve mit sich selbst sprach. „Ist in Ordnung“, hörte Guy ihn sagen, „ich bin gleich da. Es ist doch immer das Gleiche - wenn ich nicht vor Ort bin, geht alles schief. Ich mache mich sofort auf den Weg.“ Steve steckte sich das Ding wieder in seine Hosentasche und sah zu Guy. „Guy, ich muss dringend weg. Bin aber bald wieder bei dir. Wir sind sowieso eigentlich schon fast auf der Robin-Hood-Anlage. Siehst du den Baum da hinten?“ Er zeigte mit seinem Finger in die Richtung, wo ein mit Pflanzen überwucherter Weg sich durch ein Wäldchen schlängelte. „Du kannst schon mal vorgehen und dich in Ruhe umsehen. Zurzeit ist niemand dort. Der Bereich wird erst übermorgen eröffnet.“

Als Guy sich wieder nach Steve umdrehte, sah er ihn schon nicht mehr. Er war wie in ein Nichts verschwunden.  

 

Guy trottete diesen verschlängelten Weg entlang. Er war erleichtert, weil ihm diese Umgebung doch irgendwie vertraut war. Vorsichtshalber legte er aber doch seine Hand an sein Schwert. Konnte ja sein, dass Robin und seine Männer ihm auflauerten und ihn vielleicht gefangen nehmen wollten. Nicht dass Guy Angst davor hätte. Aber in letzter Zeit ging dieses Gerücht herum, dass Robin etwas vorhatte. Und sowieso konnte man nie vorsichtig genug sein.  

Die Sonne blendete ihn. Guy schaute auf eine hohe Mauer. Dann erstarrte er. Er war zu Hause. Er war tatsächlich zu Hause. Er musste das alles geträumt haben. Freudig öffnete Guy das Stadttor. Es gab keinen Zweifel, er war zu Hause. Die Häuser, die Straße, die zum Marktplatz führte. Alles war ihm vertraut. Guy hielt für einen Moment inne.

Welche Ausrede kann ich mir nur einfallen lassen, warum ich so lange weg war?, fragte sich Guy, als er die Stufen zum Schloss hinauflief.

Kaum gedacht, hörte er ein plötzliches Geräusch und drehte sich um. Er sah den Sheriff auf sich zukommen.  

„Na, Guy, könnte ich so als Sheriff von Nottingham durchgehen?“

Guy sah genauer hin. Es war nicht der Sheriff, sondern dieser George. Er hatte die Sachen an, die der Sheriff gewöhnlich trug. George blieb einige Schritte vor Guy stehen und drehte sich um die eigene Achse.

„Wie gefällt dir Nottingham? Wir haben alles so nachgebaut, wie wir es in Büchern über das 12. Jahrhundert gelesen haben. Und außerdem haben wir noch einen Historiker befragt, der sich mit der Geschichte von Nottingham auskennt. Ich glaube, wir haben es doch gut getroffen.“

Irritiert sah Guy George an. „12. Jahrhundert? Geschichte?“, fragte er.

„Ja, das alles haben wir recherchiert. Wieso fragst du?“

„Ich bin verwirrt. Welches Jahr schreiben wir?“, fragte Guy vorsichtig.

„2007. Wieso?“

Guy erbleichte. Er war der Ohmacht nahe. Zur Sicherheit fragte er noch einmal: „2007?“  

„Ja. Übrigens, wir haben auch herausgefunden, dass es tatsächlich einen Guy of Gisborne gab. Er war die rechte Hand des Sheriffs. Viel haben wir aber leider nicht über ihn herausgefunden. Nur dass man damals schon sagte, dass er ein recht übler Kerl gewesen sein muss.“

Guys Augen verfinsterten sich. Er wusste, dass er nicht so war. Dieses dumme Gerede über ihn ging ihm so gegen den Strich! Vor allem, wenn es von den Menschen kam, die ihn nicht richtig kannten. Zugegeben, er war oft aufbrausend, barsch im Ton. Aber das lag vor allem daran, dass er immer ein Einzelgänger und mit niemandem befreundet war.

„Mir fällt gerade auf“, sagte George, „bist du eigentlich mit ihm verwandt? Immerhin habt ihr den gleichen Namen?“

Guy war sich nicht sicher, wie er darauf antworten sollte, sagte aber prompt: „Ja.“  

„Wenn du willst, kann ich es genauer erforschen lassen“, bot George ihm an. „Ein guter Freund von mir ist Ahnenforscher. Kannst du Bogenschießen? Ich bin leider kein so guter Schütze.“

„Ja. Ich kenne mich auf dem Gebiet gut aus. Besser gesagt, ich bin darin ausgebildet geworden. Vor vielen Jahren.“

„Toll!“

„Es Euch beizubringen ist kein Problem für mich. Wird mir ein Vergnügen sein. Vorausgesetzt, Ihr kommt mit meinem barschen Ton zurecht.“

„Barschen Ton? Wow, hört sich nach einer großartigen Teamwork an.“

„Teamwork?“

„Ich meinte, es hört sich nach einer guten Zusammenarbeit an. Oh Mist, ich habe was vergessen. Guy, wir sehen uns.“ Guy nickte George zu und sah, wie er ging. Kaum war er verschwunden, setzte sich Guy auf eine der Treppenstufen.  

 

Dieses Nottingham hier kam Guy zwar vertraut vor, aber es war anscheinend nicht echt. So viel hatte er schon begriffen. Es machte für ihn alles keinen Sinn. Viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Aber je länger er über alles nachdachte, desto klarer wurde es ihm. Dieser alte Marius hatte Guy gestern ein eigenartig schmeckendes Pulver in seinen Met getan. Marius war berühmt für sein Wissen auf dem Gebiet der Kräuterkunde, und manche Menschen behaupteten sogar, dass er mit Schwarzer Magie zu tun hatte. Er versprach Guy, dass das Pulver seinem Wohlbefinden gut tun würde. Guy erinnerte sich, dass ihm erst schläfrig geworden war. Er hatte aber noch mitbekommen, dass Marius eine Zauberformel gesprochen und etwas von „einer anderen Zeit“ gesagt hatte.  

Was ihn auch immer in die Zukunft katapultiert hatte, vielleicht war es doch ganz gut gewesen, dass es so gekommen war. Guy war sowieso gestresst von seinem Alltag. Ihm fiel das Wort „Ferien“ ein. Wohl möglich vergleichbar mit Erholung. Erholung hatte Guy noch nie in seinem Leben kennen gelernt. Er beschloss, sie zu genießen. Warum auch nicht? Falls dies tatsächlich kein Traum war. Schließlich hatte er immer davon geträumt, Abstand von Nottingham und vor allem vom genervten und launischen Sheriff zu haben.  

So, wie es aussah, waren die Menschen der Zukunft nett und freundlich. Jedenfalls die, die er schon kennen gelernt hatte. Na gut, dann war er eben – wie sie ihn nannten – der neue Animateur. Was auch immer das sein mochte. Wenn es diese Leute nicht stört, dachte Guy, dass ich einen eher barschen Ton an mir habe, kann es mir sogar recht sein. Aber hatte Steve nicht gesagt, dass er als Animateur immer freundlich und nett zu seinen Gästen sein sollte? Er grinste. Vielleicht mögen sie jedoch meine Art, mit ihnen umzugehen.  

Guy dachte an Christa. Den Stammgast. Der blonden Frau. Eine solch offenherzige Frau war ihm noch nie begegnet. Ihr machte es nichts aus, dass sie mit Männern anbändelte. Und er dachte an Jo, die mit ihm zusammenarbeiten würde. Die so ganz anders war. So kühl und distanziert. Guy schmunzelte und auf einmal wurde ihm, fast unbewusst, ein wenig warm ums Herz. 

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