Changes by Angel
Summary: Shaylee verliert ihre Familie und ihr zu Hause bei einem Brand, angestiftet von dem Sheriff of Nottingham. Durch Guy of Gisbornes Hilfe überlebt sie und kann fliehen. (Guy/ OC)
Categories: Robin Hood Characters: eigener m/w Charakter, Guy of Gisborne, Robin Hood, Sheriff of Nottingham
Genres: Drama, Romanze
Warnings: Keine
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 8 Completed: Nein Word count: 8079 Read: 26355 Published: 03 Aug 2012 Updated: 14 Jul 2013
Story Notes:
  1. Disclaimer: Alle Charaktere, Orte, Schauplätze etc. sind Eigentum der jeweiligen rechtmäßigen Besitzer. Die Originalcharaktere und Originalhandlung sind Eigentum des Autors. Der Autor ist in keiner Weise mit den Besitzern, Erschaffern oder Produzenten irgendeiner Medienkonzession verbunden. Vorsätzliche Verstöße gegen das Urheberrecht sind nicht beabsichtigt.
Kapitel 1 by Angel

Die Hufschläge der Pferde von den Schergen des Sherrifs von Nottingham waren schon vom Weiten zu hören, doch dass dieser sogar selbst dabei war, damit hatte niemand in dem kleinen Dorf gerechnet. Shaylee war zum Fenster gelaufen, während ihre Mutter in der Küche weiter das Abendessen vorbereitete und versuchte ihre Nerven zu beruhigen. Leise betete Shaylee, dass die Gruppe nicht bei ihnen halten würde. Doch das Ganze war zu offensichtlich. Ihr Vater hatte ein Verbrechen begangen, indem er einem Geächteten Unterschlupf geboten hatte. Der Mann war ein Anhänger Robin Hoods gewesen, welcher durch den Widerstand gegen den Sheriff für vogelfrei erklärt worden war. Seitdem war es nicht nur für Robin schwerer geworden die Armen mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch für die Dorfbewohner war es zur Gefahr geworden irgendwie in Kontakt mit den Geächteten zu treten. Als offiziell verkündete Strafe vom Sheriff von Nottingham stand darauf der Tod, um die anderen Bewohner abzuschrecken. Shaylees Herz raste, sollte dieses Urteil nun wirklich ihren Vater ereilen? Wie hatte der Sherrif jedoch davon erfahren? Dass würde heißen, dass die Outlaws einen Verräter in ihren Reihen hatten.

Plötzlich stieg ihr der Geruch von Feuer in die Nase. Die Soldaten mussten mit brennenden Pfeilen auf das Dach geschossen haben und ein Feuer war ausgebrochen. Panisch sah sie sich um. „Mutter?“ Ein angsterfüllter Ruf kam zurück. „Shaylee, lauf weg!“ Augenblicklich wusste sie, dass dies ein Befehl war. Dennoch trat sie zurück ans Fenster.

Der Sherrif saß auf einem schwarzen Pferd und grinste breit ihren Vater an, der von zwei Soldaten festgehalten vor der Haustür stand. Schweiß lief an seinen Schläfen hinab, seine Kleidung war von Staub bedeckt. Ihre Mutter wurde gerade von einem weiteren Mann nach draußen geführt, grob wurde sie vor dem Sherrif auf den Boden gestoßen. „Wo ist die Tochter?“, hörte sie den Sherrif gereizt fragen. Ihr Atem stockte, ihr blieb nicht mehr viel Zeit, sie musste so schnell wie möglich aus dem Haus raus.

Stürmisch lief Shaylee die Treppen hinunter. Langsam verteilte sich der brennende Rauch in den Räumen. Sie öffnete eines der Fenster zur Rückseite des Bauernhauses. „Tötet ihn!“, erschall abermals die Stimme des Sherrifs. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Nicht hier, nicht jetzt! Shaylee wusste, dass sie jetzt keine Zeit dafür hatte. Sie musste fliehen, am Besten erstmal in den Wald. Shaylee blickte um sich. Aus dem Haus der Nearworter’s sahen ihr zwei traurige Augenpaare entgegen, zu ängstlich um ihr zu Hilfe zu kommen. Auf der rechten Seite ihres Hauses fing der Sherwood Forest an, aber um dorthin zu gelangen, würde sie einige Sekunden lang ungeschützt vor der Aufmerksamkeit der Truppe sein. Doch ihr blieb keine andere Möglichkeit, sie musste es einfach riskieren. Dann sprintete sie los. Der trockene Boden unter ihren Füßen wirbelte auf. Gut, so konnten die Soldaten mit ihren Bögen nicht richtig zielen. „Da ist sie!“ Das war nicht die Stimme des Sherrifs, wahrscheinlich hatte einer der Soldaten sie entdeckt.

 Shaylee zwang sich nicht zurück zu schauen, lief immer weiter und weiter, bis ihr die Äste des Waldes an den Körper schlugen. Nur leise vernahm sie den nächsten Befehl des Sherrifs: „Gisborne, fangt sie ein! Auch sie soll lernen, was passiert, wenn man gegen das Gesetz handelt.“ Der schwarz gekleidete Mann neben ihm reagierte und wendete sein Pferd in Richtung des Waldes. Shaylee wusste von einem kleinen, verlassenen Forsthaus in der Nähe, dort könnte sie vielleicht vorläufig Schutz suchen. Zumindest, wenn sie bis dahin diesen Gisborne abschütteln konnte. Sie lief tiefer und tiefer in den Wald hinein, versuchte sich die Dämmerung und die eng beieinander stehenden Bäume zu Nutze zu machen, um sich zu verbergen. Dennoch hörte sie beständig die Hufschläge hinter sich. Schon bald, sah sie das Forsthaus zwischen den Bäumen auftauchen. Dennoch, würde sie diese direkte Richtung beibehalten, hätten sie keine Möglichkeit sich in dem Haus längerfristig zu verstecken. Sie blieb abrupt stehen. Die Geräusche waren verstummt. Erschrocken blieb Shaylee stehen und drehte sich um.

Mit strahlend blauen Augen blickte der Handlanger des Sherrifs auf sie hinab. Für einen kurzen Moment entspannten sich seine bedrohlich wirkenden Gesichtszüge, was sie arg irritierte. Immerhin wurde sein Name direkt mit Grausamkeit in Verbindung gebracht. So war es kein Wunder, dass sie das Schlimmste erwartete. Doch der Reiter wendete nur sein Pferd, schaute über die Schulter und sprach mit tiefer Stimme: „Lass dich bloß nicht wieder vor dem Sherrif blicken!“ Dann ritt er davon. All die Anspannung fiel vorerst von ihr ab. Hatte er sie tatsächlich entfliehen lassen? Es schien gar nicht zu ihm zu passen, sich dem Befehl des Sherrifs zu widersetzen. Es war ihr noch nie zu Ohren gekommen, dass er auch nur mit einer Person Mitleid gehabt hatte, oder jemals jemanden verschont hätte.

Gedankenverloren betrat sie das verlassene Försterhaus. Es standen noch immer Möbel in dem einräumigen Haus, bedeckt von verstaubten Tüchern. Möglichst ohne viel Staub aufzuwirbeln, zog sie die Tücher herunter und stapelte sie alle auf einem einsam stehenden Stuhl. Dann entdeckte sie neben einer Feuerstelle, dass noch einige Holzschächte bereit lagen. Sorgsam stapelte sie diese auf und entfachte das Feuer mit Hilfe von zwei bereitliegenden Feuersteinen. Shaylee setzte sich nun einfach vor dem Feuer auf den Boden und blickte aus dem Fenster. Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Unweigerlich musste sie an ihre Eltern denken, jetzt ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Waren sie beide umgebracht worden? Einerseits tadelte sie sich, dass sie einfach davon gelaufen war, ohne versucht zu haben, ihren Eltern zu Hilfe zu kommen. Andererseits, wäre das wahrscheinlich schiefgelaufen und auch sie wäre dem Sherrif ausgeliefert gewesen. Plötzlich hörte sie ein Pferd wiehern. Alarmiert sprang sie auf und wischte ihre Tränen mit dem Hemdsärmel weg. War sie so in Gedanken vertieft, dass sie keine Schritte, keine Hufschläge wahrgenommen hatte? Sie war doch sonst nicht so unachtsam!

Unschlüssig, was sie machen sollte, ging sie zur Tür und lauschte. Erst war kein weiteres Geräusch zu vernehmen. Ihr Atem ging schneller. Shaylee ging zum Fenster und konnte eine groß gewachsene Gestalt ausmachen. Die Person nahm etwas dunkles, unförmiges aus der Satteltasche des Pferdes, ging damit zur Tür und legte es davor ab. Was sollte das? Dann stieg die Gestalt auf und ritt davon. Shaylee schritt auf Zehenspitzen zurück und öffnete die Tür einen kleinen Spalt breit. Sie nahm das kleine Päckchen und schloss die Tür wieder. Langsam und vorsichtig öffnete sie den Beutel. Ein Brot und zwei frische Äpfel kamen zum Vorschein. Erst jetzt spürte sie, wie ihr Magen vor Hunger knurrte. Dankbar biss sie in einen Apfel. Nachdem sie auch noch zwei Scheiben Brot gegessen hatte, fühlte ihr Magen sich gesättigt an. Auch wenn nun das Gewissen an ihr nagte, dass sie sich das Essen einteilen sollte. Währenddessen grübelte sie, wer ihr die Lebensmittel gebracht hatte. Sie konnte nicht wirklich glauben, dass es jemand aus ihrem Dorf gewesen war. Auch hätte niemand von ihnen wissen dürfen, wo sie sich versteckte. Der einzige, der wusste, wo sie war, war der Handlanger vom Sherrif. Doch das konnte einfach nicht sein. Nie würde dieser jemandem helfen, der in Not ist! Allerdings, er hatte es bereits getan, indem er sie hat laufen lassen. Sie wurde einfach nicht schlüssig aus dem Ganzen. Inzwischen hatte sie sich auf das alte Bett gelegt und immer wieder fielen ihr die Augen vor Müdigkeit zu. Schließlich ließ sie den Schlaf ihre Gedanken und Trauer übermannen.

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