The Mysterious Neighbour by MaggyMae
Summary:

Salome verlässt ihre Heimat mit leichtem Herzen und lernt auf recht unangenehme Art und Weise einen Nachbarn kennen, mit dem sie fortan eine gespaltene Beziehung haben wird...denn einerseits entwickelt sie sich zu einem Fan seiner Arbeit und andererseits wird der Nachbar selbst zu einem Freund.

Doch wo zieht man die Grenze zwischen einem fiktiven Traummann und einem gemütlichen Nachbarn?

 

Disclaimer: Alle Charaktere, Orte, Schauplätze etc. sind Eigentum der jeweiligen rechtmäßigen Besitzer. Die Originalcharaktere und Originalhandlung sind Eigentum des Autors. Der Autor ist in keiner Weise mit den Besitzern, Erschaffern oder Produzenten irgendeiner Medienkonzession verbunden. Vorsätzliche Verstöße gegen das Urheberrecht sind nicht beabsichtigt.

Alle Personen und Geschichten die genannt werden gehören ihrem rechtlichen Besitzer und alle Andern gehören mir :)


Categories: Richard Armitage, Matthew Macfadyen, Realfiction, Weitere Schauspieler, Novel-length Characters: Richard Armitage
Genres: Romanze
Warnings: Erotik
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 95 Completed: Ja Word count: 115346 Read: 341074 Published: 07 Nov 2011 Updated: 14 Dec 2011
Kapitel 71 by MaggyMae

71.

Salome wimmerte leise und sah aus dem Fenster.

„Sag mal spinnst du?“ zischte sie und sah auf das zerknirschte Gesicht ihres strahlenden Helden herab.

„Es tut mir leid.“ Wisperte er und der Nachtwind trug seine Worte zu ihr herauf.

„Komm rauf.“ Murmelte sie und hoffte er würde sich dabei ruhiger anstellen.

Sue stand neben ihrem Fenster und linste heraus, alles was sie sehen konnte war der Schatten eines großen Mannes neben der kleinen Hecke und sie lächelte sanft.

Das war also der Nachbar, der sie irgendwie entfernt an jemanden erinnerte den sie gekannt hatte oder gesehen, aber sie war zu erschöpft um sich erinnern zu können.

Müde und erschlagen kehrte Sue in ihr Bett zurück und kuschelte sich in die Decke, das hier war jetzt ihr Zimmer, ihre Fotos standen auf dem Nachttisch und ihr kleines Kuscheltier lag neben ihr auf dem blütenweißen Kissen.

Seltsam, das Zimmer war voll Staub und abgestandener Luft gewesen als sie hier eingezogen war und doch hatte sie einen funkelnden Knopf auf dem Bett gefunden.

Auch im Wohnzimmer hatte sie beim Putzen eine Socke gefunden die definitiv nicht Salome gehörte und ein Gesellschaftsspiel lag unter dem Sofa.

Sie wusste durch ihre Telefonate mit Salome, dass diese öfters Besuch gehabt hatte, aber sie verstand nicht wieso der Besuch offensichtlich nicht aufräumen konnte.

Sue kannte die Spuren die Männer hinterließen und sie fragte sich automatisch wer diese Männer waren die hier ein und aus gegangen waren und sich nach ihrer Ankunft nie wieder hatten blicken lassen.

Natürlich konnte Sue nicht wissen, dass der Knopf dem Mann gehörte mit dem sie den Abend verbracht hatte und die Socke einem der andern beiden, die sie jeden Tag auf der Mattscheibe bewunderte.

 

Richard hätte sich ohrfeigen können, er hatte ihr Fenster zerstört.

Wieso klappten solche Dinge offensichtlich wirklich nur in Filmen und nie im realen Leben?

Schockiert von seiner eigenen Dummheit, schlich er die Treppe hoch und sah sich Salome gegenüber, welche blass und wunderschön im Flur stand.

Blut tröpfelte an ihrem Arm herab, doch als er die Hand hob um sie zu verarzten, schüttelte sie den Kopf und zeigte auf ihre Schlafzimmertür.

„Sue ist wach, ich werde nach ihr sehen.“ Wisperte sie halblaut und legte den Finger an die Lippen.

„Sie würde deine Stimme erkennen.“ Formte sie mit den Lippen und er glitt in ihr Schlafzimmer, wo John auf ihrem Bett thronte wie ein König und lediglich den Schwanz einige Mal auf die Decke niedersausen ließ um ihn zu begrüßen.

Also legte sich Richard auf den freien Platz und streichelte den Hund.

Er hatte sie noch einmal sehen wollen, er hatte keine Ruhe bei sich gefunden ohne sie und er so war er hergekommen, während Robert es sich auf seiner Couch bequem gemacht hatte.

Der Junge war zweifellos ein Obdachloser, oder aber eine einsame Seele wie er auch.

Jetzt da er Salome ein wenig besser kannte, fand er sie überraschend und faszinierend.

Das brachte eine andere Idee in den Vordergrund seiner Gedanken, Richard konnte sich nicht vorstellen was Salome mit einer Waffe wollte.

Außerdem fühlte er sich in letzter Zeit dauernd beobachtet, aber wenn es die Presse wäre, dann hätten sie doch schon lange von seiner Affäre mit Salome berichtet, oder war er ihnen nicht wichtig genug?

Vielleicht brauchte Salome ja doch eine Waffe.

Die Frau würde ihn noch um den Verstand bringen, dachte er und schmiegte sich in ihren warmen Duft hinein.

Gott, wie sehr er sie liebte und wie traurig es ihn stimmte zu wissen, dass nun da er sie endlich für sich erobert hatte er sie alleine lassen müsste um einen Zwerg, nota bene, einen Zwerg zu spielen.

Er breitete die Arme aus und döste leicht ein.

 

„Dein Nachbar ist da und du blutest schon wieder.“
Sue saß aufrecht im Bett als die Tür sich öffnete.

„Ich weiß.“ Salome wischte sich mit der flachen Hand über den blutenden Arm und schüttelte den Kopf als wäre die Verletzung nur eine lästige Fliege.

„Was machst du dann hier wenn der Mann den du liebst im Nebenzimmer ist?“

Sue sah ihre Freundin nachsichtig an als deren Blick zur Tür huschte.

„Ich wollte nach dir sehen und dir versichern, dass es mir gut geht. Willst du ein Wiegenlied?“

Sues Augen begannen zu glänzen.

„Ja, sing mir das Tigerlied.“

Salome dachte lächelnd daran, wie dieses Lied ihr vor Kurzem noch eingefallen war.

Nicht das beste Lied für junge Liebe, dachte sie weiter, immerhin erzählte es die Geschichte von Fantine die schwanger und mittellos von ihrem Liebhaber zurückgelassen wurde und davon wie all ihre Träume sich in Luft aufgelöst hatten, aber Sue mochte das Lied und so setzte sich Salome auf die Bettkante und strich ihrer Freundin zärtlich übers Haar.

Leise begann sie zu singen, dass sie einst Träume gehabt hatte, aber das war gelogen, denn alle ihre Träume hatten mit dem Mann im angrenzenden Raum angefangen.

Aber Salome sang, sang darüber wie all ihre Illusionen zerschlagen worden waren.

Und Sue trieb in das Land der Träume über, gewiegt von der goldenen Stimme die Salome versteckte als wäre sie eine Schande.

Sue hatte Salomes Stimme immer geliebt und sie hätte ihr eine Karriere auf den größten Bühnen der Welt gegönnt, aber Salome hatte es vorgezogen ein normales Leben zu führen mit ihren Zeichnungen und ihrer scharfen Zunge.

Und da Sue lächelte, sang Salome ihr auch noch Fantine’s Death, darüber wie Fantine ihrem weit entfernten Kind ein Wiegenlied sang.

„Gute Nacht mein Engel.“ Wisperte Salome und küsste Sues goldenes Haar.

 

Richard riss die Augen auf.

Gott, sie hatte eine wunderbare Stimme, die Stimme eines Engels, eine Stimme die so tief in seinen Leib eindrang, dass etwas sich in ihm rührte, eine Erinnerung aus längst vergangenen Zeiten und er musste lächeln.

Salome hatte sich gegen ihre Stimme entschieden, aber er ihm war bewusst, dass er ein enormes Privileg hier genoss.

Sie sang um eine Freundin zu beruhigen und sie sang so fantastisch, dass sie ihn damit vom Schlafen abhielt.

Wie viele verborgene Talente konnte eine Frau denn haben?

Vielleicht war sein Urteilsvermögen aber auch nur durch seine neu entdeckte Liebe zu ihr getrübt, eigentlich hatte er sie immer geliebt aber er hatte es nicht…bemerkt.

Salome war so offen, sie verlangte so wenig, dass er von Schuldbewusstsein zu Belustigung und von Belustigung zu Zuneigung geglitten war ohne es zu merken.

Sie hatte ihn einfach nach und nach gezähmt, die Hand stets offen und niemals drohend oder ungeduldig, sie hätte ewig so weiter gemacht, ihre Liebe wie ein Geschenk, wie ein Bett auf dem er sich ausruhen und wie ein Fluss an dem er seinen Durst stillen konnte.

Er fühlte sich gleichzeitig wie ein Schuft und wie ein Glückspilz, denn er hatte nicht verdient, dass eine Frau ihre Wünsche hintenan stellte weil er ein feiges Huhn war und doch hatte sie ihm stets angeboten was er wollte und brauchte ohne je auch nur die geringste Gegenleistung zu erwarten.

Die Tür öffnete sich und da stand sie, in Mondlicht getaucht und wie aus Elfenbein geschnitzt, lächelnd und fröhlich wie immer.

„Ich habe drei Dinge zu sagen.“ Begann er bevor er sich in ihren Augen verlor.

„Ja mein Süßer?“

„Erstens: Oh mein Gott, ich liebe dich bis zur Besinnungslosigkeit.

Zweitens: Du singst wie ein Engel.

Drittens: Was zum Henker willst du mit einer Waffe?“

„Rob du elende Petze.“ Fluchte sie und warf sich zwischen ihn und den Hund.


 

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