The Mysterious Neighbour by MaggyMae
Summary:

Salome verlässt ihre Heimat mit leichtem Herzen und lernt auf recht unangenehme Art und Weise einen Nachbarn kennen, mit dem sie fortan eine gespaltene Beziehung haben wird...denn einerseits entwickelt sie sich zu einem Fan seiner Arbeit und andererseits wird der Nachbar selbst zu einem Freund.

Doch wo zieht man die Grenze zwischen einem fiktiven Traummann und einem gemütlichen Nachbarn?

 

Disclaimer: Alle Charaktere, Orte, Schauplätze etc. sind Eigentum der jeweiligen rechtmäßigen Besitzer. Die Originalcharaktere und Originalhandlung sind Eigentum des Autors. Der Autor ist in keiner Weise mit den Besitzern, Erschaffern oder Produzenten irgendeiner Medienkonzession verbunden. Vorsätzliche Verstöße gegen das Urheberrecht sind nicht beabsichtigt.

Alle Personen und Geschichten die genannt werden gehören ihrem rechtlichen Besitzer und alle Andern gehören mir :)


Categories: Richard Armitage, Matthew Macfadyen, Realfiction, Weitere Schauspieler, Novel-length Characters: Richard Armitage
Genres: Romanze
Warnings: Erotik
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 95 Completed: Ja Word count: 115346 Read: 340590 Published: 07 Nov 2011 Updated: 14 Dec 2011
Kapitel 21 by MaggyMae
Author's Notes:
Ich-kann-einfach-nicht-schlafen-Post

21.

„Oh nein…wird das live übertragen?“ Salome hopste auf Matthew zu.

„Ehm ja, denke schon…Wieso?“ An dem Feuer in ihren Augen erkannte er, dass sie etwas plante.

„Dann habe ich ein Date mit Sue.“ Freute sie sich und tippte wie wild auf ihr Handy ein.

„Halt junges Fräulein.“ Richard hielt ihre Hand fest und sah sie eindringlich an.

„Was meinst du damit?“

Salome kicherte leise und erklärte dann, dass sie es Sue nach all der Aufregung schuldig war sich ein paar Stunden mit ihr am Telefon über Roben und Frisuren zu unterhalten.

„Du wirst hier sitzen und dich mit deiner Freundin über…uns unterhalten?“
Richard wurde übel, denn er konnte sie sich bildlich vorstellen und er wollte nicht, dass sie über ihn sprach wenn er nicht da war.

Salome nickte begeistert und öffnete die Antwort ihrer Freundin grinsend.

„Oh das wird erstklassig.“ Freute sie sich und verstaute ihre Einkäufe wieder in den Tüten.

Ihr Bruder sollte doch heute noch mal vorbei kommen, dachte Richard und ihm wurde immer übler.

Himmel, sie würde da sitzen mit ihrem strengen Bruder und sich mit ihrer Freundin über ihre Kleider und die Frauen und alles Andere unterhalten während er wie ein dressierter Affe über einen doofen Teppich stolzierte als wäre er ein Pferd in der Wintermärchenparade.

 

Salome war von einem regelrechten Hochgefühl erfasst, denn sie mochte diese Anlässe, mochte die strahlende Schönheit dieser Menschen und sie liebte es ihre verlegenen Gesichter zu sehen wenn man sie nach Partnern und zukünftigen Projekten fragte.

Ihr Blick fiel auf den Nachbarn der ihr mittlerweile zum Freund und Genossen geworden war und der in ihrem Haus so willkommen war wie alle andern Freunde die sie kannte und die an ihre Tür hätten klopfen können.

Er sah aus als hätte jemand ihm einen Kübel kaltes Wasser über dem Haupt ausgeleert und sie legte ihre hohle Handfläche an seine Wange wie sie es bereits oft getan hatte und noch oft tun würde, zumindest hoffte sie es.

Sie erkannte Nervosität und die Gereiztheit eines eingeschlossenen Raubtieres in diesen wundervollen Augen und sie erinnerte sich schlagartig an ihr erstes Zusammentreffen, an seinen ernsten Mund und an die Falte zwischen seinen Augenbrauen.

Er war zweifellos ein ernster Mann, ein Mann der keine Fehler machte und damit war er das genaue Gegenteil von Salome, die sich Hals über Kopf in irgendwelche Dummheiten stürzte und stets wusste, dass irgendetwas Gutes dabei herauskommen würde.

Tausend Worte lagen ihr auf der Zunge, Worte der Aufmunterung, Worte der Zuneigung, Wortes des Trostes, doch ihr Mund hatte verlernt zu sprechen wenn es um ihn ging.

Also zog sie seinen Kopf zu sich runter und küsste seine Stirn, gab ihm den Kuss der Königinmutter, den Kuss der Heiligen Jungfrau, den Kuss des ultimativen Trostes.

Er lächelte langsam, träge als verstünde er, dass all ihre Zuneigung und ihr Vertrauen in diesem Kuss lagen.

„Ich werde auch sicher nichts Böses sagen und ganz brav seufzen.“ Lächelte sie dann.

 

„Mach mal, ich will wissen wie du seufzt, das könnte uns trösten wenn wir wie Vieh auf dem Weg zum Schlachter den Teppich entlang paradieren.“ Bat Matthew und Salome kräuselte konzentriert die Stirn.

„Oh das geht nicht wenn ihr so doof ausseht. Macht mal diese ernste Leck-mich-am-Arsch-Gesichter die die Stars so gut draufhaben.“ Beschwerte sie sich und die beiden Männer gaben sich die größte Mühe dementsprechend auszusehen.

Salome holte tief Luft und stieß einen herzzerreißenden Seufzer aus, einen Seufzer der verlorenen Unschuld und der namenlosen Sehnsucht.

Es war ein romantischer, hingebungsvoller Seufzer und Matthew brach in grölendes Gelächter aus als er ihre verträumten Augen sah.

„Und du wirst im Ernst so seufzen?“

„Ja nein, nicht bei euch.“ Grinste sie schelmisch und sah wie ihre Gesichter einfielen.

„Wir machen uns dann mal auf den Weg. Ich komme nachher noch vorbei damit du mir sagen kannst ob ich gut aussehe, oh du Königin der Kleidung.“

Richard küsste sie zärtlich und schnell und verschwand mit Matthew.

Ihm fiel nicht auf, dass Salome sie nicht einmal zur Tür gebracht hatte und er bemerkte nicht, dass er sie mittlerweile dauernd küsste.

 

Er bereitete sich sorgfältig vor und machte sich dann auf den Weg zurück zu Salome, weil ein Teil seiner selbst wusste, dass er sie sehen musste bevor er ging.

Sie war wie der Anker der ihn an die reale Welt band und er konnte nicht ohne die Bestätigung gehen, dass sie da sein würde wenn er wiederkam.

Salome öffnete die Tür langsam und ein Lächeln erblühte auf seinem Gesicht.

Sie hatte die dichten Locken nachlässig zusammengebunden und trug wieder den Pullover für den sie ihn hatte entschädigen wollen.

Ihre Füße steckten in einem weiteren Paar Kuschelsocken, das mit Kätzchen bedruckt war und sie hatte Schokoladenreste in den Mundwinkeln.

Richard konnte sich nicht dran erinnern je eine schönere oder begehrenswertere Frau gesehen zu haben als diese Kind-Frau mit ihrem zerzausten Haar und ihren weichen Beinen die aus dem Pullover herausstachen wie winzige Pfeiler.

Als er jedoch ihr Gesicht in Anschein nahm, fand er es ernst und ängstlich.

Ihre Augen waren geweitet und ihr Mund verkniffen, zum ersten Mal seit ihrer allerersten Begegnung erkannte er Ablehnung und Furcht in diesem weichen Gesicht.

 

„Dein Schal ist krumm.“ Wisperte sie tonlos und wich einen Schritt zurück als er sich ihr näherte.

„Dann rück ihn doch zurecht.“ Er lächelte freundlich, zahm und doch wagte Salome nicht ihre Hand zu heben.

Sie erkannte den Schal als den mit dem Matthew ihre eiskalten Füße umwickelt hatte und sie erkannte sein Lächeln als das was sie bereits so oft gesehen und bewundert hatte, aber das hier war anders.

Dies war nicht länger ihr Nachbar, dies war der Filmstar und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, dies war der Unberührbare, der Gesichtslose.

Tief in ihr drin wusste sie auch, dass nichts sich geändert hatte, aber sie hatte sich viel Mühe damit gegeben die Person von der Sue immer sprach von ihrem Nachbarn zu trennen, dass die tatsächliche Wahrheit sie anfiel wie ein Aasgeier.

Sie fühlte sich siech, sie fühlte sich schwach und sie wurde sich ihrer eigenen Unzulänglichkeit umso heftiger bewusst je länger sie in das blendende Weiß seines Hemdes starrte wie eine Blinde in das Sonnenlicht.

Blinzelnd sah sie auf und suchte nach dem Mann den sie kennengelernt hatte, aber das weiße Hemd und der dunkle Anzug machten aus ihm einen Helden, einen strahlenden Stern, er war meilenweit von ihrem etwas unsicheren Nachbarn entfernt.

Er war jetzt der über den Sue sprechen würde und er fühlte sich falsch an in ihrem Türrahmen.

Sie wollte ihn wegstoßen, wollte ihn mit der ganzen Gewalt eines unzufriedenen Kindes weghaben und ihr Gesicht wurde immer härter, immer kälter und immer abweisender.

Er spürte ihren eisigen Blick auf seinen Zügen und erstarrte.

Mit Schrecken erkannte er die Tränen die in ihren Augen schimmerten und hob die Hand, doch instinktiv wusste er, dass er sie nicht anfassen durfte, dass er jetzt nicht willkommen war hier.

Eigentlich verstand er die Welt nicht mehr, hatten bisher nicht alle ihm versichert, dass er gut in Anzügen aussah, doch Salome sah ihn ja auch nicht an als wäre er hässlich.

Sie sah ihn an wie ein Kind ein Weihnachtspaket ansah von dem sie wusste, dass es nicht für sie war, mit dieser tiefen, grimmigen Sehnsucht die einem das Herz brach wenn man daneben stand.

„Was ist los?“ fragte er schließlich, keinen Gedanken daran verschwendend, dass er möglicherweise zu spät kommen würde wenn er jetzt nicht ging.


 

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