Summary: Da ich damals die 2. Challenge gewonnen hatte, konnte ich mir ein neues Thema ausdenken. Mir fiel "Mein unvergessliches Wintererlebnis" ein. Hier gab es aber eine Textvorgabe von mir, die dann von den jeweiligen Teilnehmern weiter "gesponnen" konnte.
Als ich das letzte Mal auf einem schneebedeckten Hügel stand, war ich elf Jahre alt. Meine Mutter hatte mich damals vorher noch in dickere Klamotten eingehüllt. Sie war in großer Sorge, dass ich mich doch noch irgendwie erkälten konnte. Eben das Typische für besorgte Mütter.
Helene war nicht nur meine beste Freundin, sondern mit ihr hatte ich die beste Lenkerin gehabt, die je eine Schlittenfahrerin gesehen hatte. Wir waren auf unserem Hügel die Schnellsten und ein Dreamteam. Sogar die Jungs waren neidisch. Besonders Sven, den ich nicht ausstehen konnte.
Meinen Schlitten hatte ich – wie man heute so schön sagt – vor jeder Fahrt frisiert.
Ein Trick, den mir mein Vater beigebracht hatte. Der uns leider an dem Tag zum Verhängnis wurde.
Helene saß wie immer vor mir. Ich merkte, wie wir immer mehr an Geschwindigkeit gewannen und so die Anderen locker abhingen. Wie es passierte, daran kann ich mich bis heute nicht erinnern. Ich merkte, dass wir plötzlich nach links schlitterten. Irgendwie waren wir vom Schlitten gefallen und ich war auf Helene gelandet.
Als ich mich von Helene erhob, lag sie regungslos da. Ich sprach sie an, sie reagierte nicht. Ich bekam es mit der Angst zu tun. In der Zwischenzeit waren die Anderen bei uns. Ich habe noch mitbekommen, das jemand zu einem Haus lief und den Notarzt gerufen hatte. Alles andere war wie ausradiert. Helene verstarb noch in der darauf folgenden Nacht an einer Gehirnblutung. Sie war, was ich überhaupt nicht gesehen hatte, mit ihrem Kopf auf einen Stein geprallt.
Nun, nach einigen Jahren, stand ich wieder auf einem Hügel, der eher ein Berg war. Ein Berg für Anfänger. Meine Psychologin hatte mir stets geraten, das traumatische Erlebnis von damals zu überwinden, wenn ich mal Ski fahren würde. Falls ich mal reich werden sollte. Nicht, dass Ski fahren ein Luxus wäre. Aber in meinem Fall schon. Vor wenigen Wochen hatte ich das unverschämte Glück, im Lotto zu gewinnen.
Seit einigen Tagen machte ich Winterurlaub in einer sehr schönen Berggegend. Eine Gegend, wo die Reichen, Schönen und Betuchten auch ihren Urlaub verbrachten. So stand ich also mutterseelenallein in meinem Designerskianzug da und sah hinunter ins Tal, wo die Häuser wie kleine Spielzeuge aussahen. Zuvor hatte ich vor ein paar Tagen einen Auffrischungs-Kurs bei einem ganz süßen Skilehrer gemacht. Er hieß William, war blond, hatte blaue Augen und kam aus England. Er versicherte mir, dass ich so gut wie bereit wäre, den Berg locker aus der Hüfte runter zu fahren.
Ich wollte gerade zur Fahrt ansetzen, als mich eine sehr angenehme warme Stimme von der Seite ansprach: „Oh, hello!“
Ich drehte mich um und sah einen Prachtkerl von einem Mann. Er war groß, schlank, hatte blaue Augen und wie ich noch vernehmen konnte, braune Haare unter seiner Skimütze. Er hatte ein bezauberndes Lächeln und ich sah, wie er gleichzeitig noch seine Stirn dabei runzelte. Als er sich von mir abwandte, sah ich sein Profil.
Wunderschön!, dachte ich.
Er drehte sich erneut zu mir um, lächelte mich kurz an und fuhr dann anschließend den Berg hinunter.
Mir kam das Gesicht irgendwie bekannt vor. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. „Das gibt es doch nicht!“, sagte ich laut.
Ich raffte all meinen Mut zusammen und…
Categories: Richard Armitage,
Short Stories
Characters: eigener m/w Charakter
Genres: RealfictionWarnings: Keine
Series: Keine
Chapters: 1
Inhaltsverzeichnis
Completed: Ja
Word count: 1244
Read Count: 1347